Politik

Massive Proteste gegen Regierung auf Kuba, Präsident beschuldigt die USA als Drahtzieher

In Kuba sind in 32 Städten massive Unruhen ausgebrochen. Die Demonstranten fordern die Abdankung der Regierung. Der kubanische Präsident beschuldigt die USA, die Proteste über die sozialen Medien entfacht zu haben.
12.07.2021 13:04
Aktualisiert: 12.07.2021 13:04
Lesezeit: 1 min
Massive Proteste gegen Regierung auf Kuba, Präsident beschuldigt die USA als Drahtzieher
Eine Frau schreit Pro-Regierungs-Parolen, während Anti-Regierungs-Demonstranten in Havanna, Kuba, marschieren. (Foto: dpa) Foto: Ismael Francisco

Auf Kuba sind Massenunruhen ausgebrochen. Tausende Menschen marschierten in der Hauptstadt Havanna und skandierten „Nieder mit der Diktatur!“ Die Kubaner sind verärgert über den Zusammenbruch der Wirtschaft sowie über Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten und den Umgang der Behörden mit der Pandemie, berichtet die „BBC“. Im vergangenen Jahr schrumpfte die kubanische Wirtschaft um elf Prozent, was den stärksten Rückgang seit fast drei Jahrzehnten ausmachte. Präsident Miguel Díaz-Canel sagte, die Proteste seien eine Provokation von Söldnern, die von den USA angeheuert wurden, um das Land zu destabilisieren.

Voice of America“ (VoA) führt aus: „Tausende Kubaner protestierten am Sonntag bei den größten regierungsfeindlichen Demonstrationen seit Jahrzehnten, als die Menschen ihre Frustration über eine Wirtschaftskrise und die Reaktion der Regierung auf die Coronavirus-Pandemie zum Ausdruck brachten.“

Die Zeitung „Granma“, die das Medienorgan der Kommunistischen Partei Kubas ist, teilte am 9. Juli 2021 mit: „Die US-Agentur für Internationale Entwicklung (USAID) will in ihrer langen Historie der Schande gegen Kuba noch weiter gehen.Die alte Organisation, die in Lateinamerika und der Welt als Dreh- und Angelpunkt der Monroe-Doktrin gedient hat, macht einen weiteren Schritt auf dem Weg der Schamlosigkeit.Jetzt bietet sie den sogenannten Dissidenten weitere zwei Millionen Dollar an, um auf Befehl Washingtons die kubanische Regierung zu bekämpfen. Unter der Bezeichnung ,Neue Programme zur Förderung der Demokratie in Kuba‘ wird das Ziel angestrebt, die Effizienz ,unabhängiger Gruppen‘ der Zivilgesellschaft zu fördern und breitere Koalitionen zu bilden, um ihre Wirkung zu erweitern. Ihre peinliche Anfrage richtet sich an US-amerikanische wie auch an ausländische Nichtregierungsorganisationen, Söldner und solche, die von den USA ausgehaltene Handlanger werden wollen.“

Díaz-Canel fügte VoA zufolge hinzu, dass die Unruhen auf eine Social-Media-Kampagne „einer kubanisch-amerikanischen Mafia“ zurückführen seien.

US-Senator Marco Rubio, der die aktuellen Unruhen unterstützt, teilt über Twitter mit, dass die Demonstranten auf Kuba ein Büro der Kommunistischen Partei Kubas gestürmt hätten. Er meint, dass Russland und China auf Kuba über große Signalaufklärungseinrichtungen verfügen, die verwendet werden, um Telefon- und elektronische Kommunikation innerhalb der USA abzufangen und auszuspionieren.

„62 Jahre Elend, Unterdrückung und Lügen münden in Protesten an der Basis in über 32 Städten“, so Rubio.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: US-Aktien steuern mit Gewinnen auf das Jahresende zu, Goldpreis erreicht neues Rekordhoch
22.12.2025

Die US-Aktien legten am Montag zu, wobei die drei großen Indizes den dritten Tag in Folge Gewinne verzeichneten. Gold setzte seine Rallye...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Wirtschaft: Fed-Zurückhaltung bremst Wachstum und Aktienmärkte weltweit
22.12.2025

Nach der starken Rally an den Aktienmärkten mehren sich die Zweifel, ob das globale Wachstum ohne neue geldpolitische Impulse tragfähig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundeskartellamt verhängt zehn Millionen Euro Bußgeld
22.12.2025

Zehn Millionen Euro Bußgeld – das klingt nach wenig für Deutschlands oberste Wettbewerbshüter. Tatsächlich ist es ein deutlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Persönliche Daten bei Banken: Was Sie preisgeben müssen - und was nicht
22.12.2025

Bevor Banken Konten, Kredite oder Depots freigeben, sammeln sie umfangreiche Daten. Doch nicht jede Auskunft ist verpflichtend – viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Schaeffler-Aktie vor dem Ausbruch: Zehn Prozent Umsatz aus neuen Geschäften
22.12.2025

Während andere Rüstungsaktien nach ihrer Rally ins Stocken geraten, schiebt sich ein Industriekonzern überraschend nach vorn. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fallender Ölpreis hält Kraftstoffpreise vor den Feiertagen niedrig
22.12.2025

Der Ölpreis ist erstmals seit Beginn des Ukrainekriegs unter 60 US-Dollar gefallen. Für Verbraucher bedeutet das niedrige...

DWN
Technologie
Technologie Smart Cities: Fluch oder Segen?
22.12.2025

Smart Cities sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Städten wie Grevenbroich testen Sensoren, Kameras und KI das urbane Leben der...

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...