Wirtschaft

Institut für Weltwirtschaft diagnostiziert „Unwucht“ im Welthandel

Dem Kieler Institut für Weltwirtschaft zufolge läuft der Welthandel nicht rund. Insbesondere die Situation im Roten Meer sei ungewöhnlich.
22.07.2021 09:00
Lesezeit: 1 min
Institut für Weltwirtschaft diagnostiziert „Unwucht“ im Welthandel
Die "Ever Given" im Suez-Kanal. (Foto: dpa) Foto: Samuel Mohsen

Der globale Güterhandel ist dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge trotz der sich auflösenden Staus vor chinesischen Häfen immer noch aus dem Takt. "Wie beobachten weiterhin eine auffällige Unwucht in den internationalen Schiffsbewegungen", sagte IfW-Experte Vincent Stamer zu dem von seinem Institut ermittelten Kiel Trade Indicator, für den Schiffsbewegungsdaten in Echtzeit ausgewertet werden. "Das dürfte sich in den Lieferketten und letztlich auch in steigenden Preisen bemerkbar machen."

Zwar würden sich die Staus vor großen Häfen in China abbauen. "Dafür beobachten wir aber wieder einen Aufbau von Staus vor US-Häfen", sagte Stamer. Auffällig sei zudem, dass das Frachtvolumen im Roten Meer, ein Indikator für den europäisch-asiatischen Handel, nun schon seit Wochen mehr als zehn Prozent unter den eigentlich erwartbaren Mengen liege. Seit der ersten Corona-Welle habe es eine so lange und deutliche Abweichung nach unten nicht mehr gegeben.

Für Deutschland signalisiert der Indikator für Juli minimale Rückgänge bei Exporten und Importen, ebenso in der EU insgesamt. "Der internationale Güterhandel zeigt wenig Dynamik", sagte Stamer. Für Chinas Handel weist das Barometer in beide Richtungen leicht positive Werte aus, was eine Abschwächung der Schifffahrtskrise signalisiere. Quarantänemaßnahmen wegen der Corona-Krise haben seit dem 21. Mai zu einem Stau von Schiffen geführt, die in einem der geschäftigsten Containerhäfen Chinas - dem Yantian International Container Terminal (YICT) - auf einen Liegeplatz warten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie stabil: Analystenkommentar von Bank of America bewegt Rüstungsaktien
05.12.2025

Am Freitag geraten deutsche Rüstungsaktien in Bewegung: Ein US-Großbank-Analyst sortiert seine Favoriten neu. Welche Titel profitieren,...

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Ab 1. Januar soll der neue Wehrdienst starten: mit Pflicht-Musterung, frischer Wehrerfassung und ehrgeizigen Truppenzielen. Die Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktie im Fokus: Teslas Model 3 Standard startet in Deutschland – Experten hinterfragen Musks Einfluss
05.12.2025

Tesla bringt das Model 3 als neue Standard-Version nach Deutschland und senkt den Einstiegspreis deutlich. Weniger Komfort soll mehr...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Wirtschaft in der Währungsunion überrascht mit stärkerem Quartal
05.12.2025

Die Eurozone-Wirtschaft hat im Sommer mehr Dynamik gezeigt als gedacht. Neue Daten von Eurostat korrigieren das Wachstum nach oben, doch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CSRD-Berichtspflicht: EU bremst, der Druck auf Unternehmen wächst – was nun zu tun ist
05.12.2025

Die EU zieht die Reißleine: Statt 2025 gilt die CSRD-Berichtspflicht nun zwei Jahre später. Doch während Brüssel bremst, wächst in den...

DWN
Politik
Politik Radikaler Bruch in der EU-Energiepolitik: Europa kappt endgültig die russischen Gasadern
05.12.2025

Die EU hat eine historische Entscheidung getroffen. Spätestens 2027 soll russisches Gas vollständig aus Europa verschwinden. Der...

DWN
Politik
Politik NATO-Kommandostruktur wird an Bedrohungslage angepasst
05.12.2025

Die NATO ordnet ihre Führung im Norden neu: Zuständigkeiten wandern über den Atlantik. Hinter der Anpassung der NATO-Kommandostruktur...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare-Störung: Netzwerk für Cyberabwehr verursacht Probleme bei Unternehmen
05.12.2025

Eine weltweite Cloudflare-Störung hat am Freitag zahlreiche Webseiten und Apps aus dem Tritt gebracht. Fehlermeldungen, leere Seiten und...