Technologie

Vater der russischen Atombombe gestorben

Der in Russland verehrte Kernphysiker Juri Trutnew ist gestorben.
07.08.2021 12:12
Aktualisiert: 07.08.2021 12:12
Lesezeit: 1 min
Vater der russischen Atombombe gestorben
Eine strategische russische Atomrakete vom Typ "Topol-M" fährt bei der Militärparade zum "Tag des Sieges" über den Roten Platz. (Foto: dpa) Foto: Yuri Kochetkov

Der in Russland als einer der «Väter der Atombombe» verehrte Kernphysiker Juri Trutnew ist im Alter von 93 Jahren in seinem Wohn- und Arbeitsort Sarow gestorben. «Juri Alexejewitsch war einer jener, die an den Ursprüngen der Schaffung der atomaren und thermonuklearen Waffen standen», teilte der Chef des russischem Atomkonzerns „Rosatom“, Alexej Lichatschjow, mit. Trutnew, der erst vor kurzem sein 70-jähriges Dienstjubiläum gefeiert hatte, starb demnach am Freitag in der für ihr Kernforschungszentrum bekannten Stadt Sarow (rund 150 Kilometer nördlich von Nischni Nowgorod), wo er auch beerdigt werden soll.

«Seine Errungenschaften helfen bis jetzt, die Verteidigungskraft unserer Heimat auf höchstem Niveau zu erhalten», sagte Lichatschjow. Trutnew, der am 2. November 1927 in Moskau geboren wurde, habe in den 1950er und 1960er Jahren mit Wissenschaftlern wie Andrej Sacharow und Jakow Seldowitsch an der Entwicklung von Kernwaffen gearbeitet und sei bis zuletzt tätig gewesen, hieß es.

Trutnew bleibe als «schillernder und bodenständiger Wissenschaftler mit hohen moralischen Prinzipien» in Erinnerung und für immer mit der Atomwissenschaft des Landes verbunden, sagte Lichatschjow.

Nach russischen Angaben habe Trutnew im Kalten Krieg maßgeblich dazu beigetragen, dass die Sowjetunion im Wettlauf mit den USA einen nuklearen Schutzschild aufbauen und letztlich ein strategisches Kräftegleichgewicht anstreben konnte.

Nach Angaben der russischen Staatsagentur „Ria Nowosti“ machte sich Trutnew auch um die friedliche industrielle Nutzung der Atomkraft verdient. Demnach war der Wissenschaftler 1965 am ersten für die kommunistische Volkswirtschaft veranlassten Kernwaffentest in der damaligen Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien beteiligt. Dort entstand damals durch die Sprengung der künstliche See „Tschagan“, in dem Trutnew auch gebadet habe, um zu zeigen, dass die radioaktive Verschmutzung seiner Gesundheit nicht schade.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Märkte unter Druck – Sorgen um Zinsen und Angst vor Gold-Steuer
21.11.2025

Der Goldpreis steht zwischen starken US-Daten, geopolitischer Unsicherheit und neuen Risiken in Europa unter Druck. Zinssorgen und und eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Rüstungsindustrie im Boom: Milliardeninvestitionen und strategische Unabhängigkeit
21.11.2025

Europa erlebt einen historischen Aufschwung ihrer Verteidigungsindustrie, der maßgeblich von geopolitischen Spannungen und wachsender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo warnt: Immer mehr deutsche Unternehmen sehen ihre Zukunft bedroht
21.11.2025

Die wirtschaftliche Lage vieler Firmen in Deutschland spitzt sich weiter zu. Laut einer aktuellen Befragung des Ifo-Instituts wächst der...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Nvidia-Euphorie verpufft – Aktienmärkte rutschen weltweit ab
21.11.2025

Der DAX-Kurs steht am Freitag stark unter Druck, obwohl Nvidia zur Wochenmitte mit beeindruckenden Zahlen überraschte und den Anlegern die...

DWN
Politik
Politik Bundesrat prüft Sparpaket für Krankenkassen – Länder erhöhen den Druck
21.11.2025

Die Länder stellen sich erstmals offen gegen ein zentrales Vorhaben der Regierung Merz: Im Bundesrat steht an diesem Freitag das...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Überziehungs-Kredit: Fast 20 Prozent Zinsen
21.11.2025

Das Girokonto dauerhaft in den Miesen stehenzulassen, ist keine gute Idee. Eine Auswertung zeigt, dass vor allem bei kleineren Banken der...

DWN
Politik
Politik Geheimplan für die Ukraine: Wie weit geht Amerika für ein Ende des Krieges?
21.11.2025

Laut Medienberichten haben Diplomaten aus den USA und Russland einen neuen Friedensvorschlag ausgearbeitet. Er verlangt von der Ukraine...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie und Microsoft-Aktie: Anthropic-Deal stärkt Position bei künstlicher Intelligenz
20.11.2025

Microsoft und Nvidia setzen mit Milliardeninvestitionen auf das KI-Start-up Anthropic. Die US-Giganten stärken damit ihre Position im...