Weltwirtschaft

Studie: Chinas Maschinenbauer hängen deutsche Konkurrenz deutlich ab

Lesezeit: 1 min
13.08.2021 11:14
China baut seinen Vorsprung vor dem früheren Maschinenbau-Exportweltmeister Deutschland einer Studie zufolge massiv aus.
Studie: Chinas Maschinenbauer hängen deutsche Konkurrenz deutlich ab
Ein Mitarbeiter des sächsischen Maschinenbauers Thermofin lötet an einem Wärmetauscher. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

China baut seinen Vorsprung vor dem früheren Maschinenbau-Exportweltmeister Deutschland einer Studie zufolge massiv aus. Die chinesischen Ausfuhren von Maschinen und Anlagen werden in diesem Jahr um fast 31 Prozent auf 296 Milliarden Dollar zulegen, die deutschen dagegen nur um 13 Prozent auf 249 Milliarden Dollar, wie aus einer Untersuchung der bundeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) hervorgeht.

2020 war die Volksrepublik in dieser Branche erstmals am bisherigen Exportweltmeister Deutschland vorbeigezogen, doch fiel der Vorsprung mit sechs Milliarden Dollar viel kleiner aus als mit den nun erwarteten rund 47 Milliarden Dollar. "Dank Corona wurde China 2020 erstmals zum größten Lieferland von Maschinen weltweit", heißt es in der Untersuchung. Das schnelle Hochfahren der dortigen Industrie nach dem strikten Lockdown habe dies ermöglicht.

"Die chinesische Konkurrenz läuft deutschen Exporteuren in immer mehr Segmenten den Rang ab", heißt es in der Studie. Von den 28 Untersegmenten des Maschinen- und Anlagenbaus habe der Konkurrent 2020 bereits in 16 Sparten vor Deutschland gelegen. "Dazu gehören Bereiche, in denen Deutschland traditionell wertmäßig viel exportiert", so die Experten. Genannt werden etwa die Bereiche Armaturen, Fördertechnik, Heiz-, Kühl-, Klimatechnik sowie Berg-, Hoch- und Tiefbaumaschinen.

Im Vergleich zu 2010 steigerten die deutschen Maschinenbauer ihre weltweiten Lieferungen 2020 um 8,7 Prozent. "Anbieter aus dem Reich der Mitte haben ihre Exporte im gleichen Zeitraum hingegen nahezu verdoppelt", so die Studienautoren. "Der Trend zeigt, dass der deutsche Export auch dieses Segment langfristig an chinesische Maschinenbauer verlieren dürfte." Allerdings produzieren auch viele ausländische Unternehmen vor Ort in China, darunter einige Maschinenbauer.

Peking will die Technologieführerschaft in ausgewählten Industriezweigen erringen, wozu das Programm "Made in China 2025" initiiert wurde. "Dabei greift die chinesische Führung in den Markt ein, indem sie unter anderem chinesische Staatsunternehmen subventioniert und gegenüber ausländischen Anbietern bevorzugt", so die Studie. Deutsche Unternehmen berichten demnach von zahlreichen Beschränkungen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit schmälerten. Dazu zählen Joint-Venture-Zwänge, der erschwerte Zugang zu öffentlichen Aufträgen sowie Eingriffe in die Führung ausländischer Unternehmen durch Parteikader.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...