Weltwirtschaft

Israel: Insolvenz-Anwalt warnt vor zehntausenden Pleiten, falls neuer Lockdown kommt

Lesezeit: 1 min
09.09.2021 12:29  Aktualisiert: 09.09.2021 12:29
In Israel halten sich zahlreiche Unternehmen mit Überziehungskrediten auf den Beinen. Ein mutiger Insolvenz-Anwalt warnt inständig davor, einen neuen Lockdown zu verhängen. Die bisherigen Lockdown haben nicht nur Unternehmen geschadet, sondern zahlreiche Menschen in die Armut abgleiten lassen.
Israel: Insolvenz-Anwalt warnt vor zehntausenden Pleiten, falls neuer Lockdown kommt
Eine Hand hält am 04.12.2017 in Tel Aviv (Israel) einen 50-Schekel-Schein. (Foto: dpa)
Foto: Sara Lemel

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Es wird erwartet, dass eines von vier kleinen oder mittleren Unternehmen in Israel von einer vierten Welle von Pandemiebeschränkungen betroffen sein wird. Laut Oded Chen, einem Top-Anwalt im Bereich Insolvenz, Konkurs und Schuldenabschreibung, wird erwartet, dass Zehntausende von Unternehmen im Rahmen einer vierten Corona-Beschränkungen Konkurs gehen werden, berichtet die „Jerusalem Post“.

Mit dem Ausbruch der vierten Welle wird der erwartete Schuldenwert der Unternehmen weitere 4 Milliarden Schekel (1,05 Milliarden Euro) erreichen, falls Beschränkungen eingeführt werden. Diese Geschäfte haben die dritte Welle nur knapp überstanden und hatten sich mit Überziehungskrediten auf den Beinen gehalten.

Im Jahr 2020 wurden rund 24.000 Schulden- und Prozesskostenhilfeverfahren eröffnet, davon 9.900 Konkurs- und Insolvenzverfahren von Privatpersonen (keine Unternehmen). Es wird geschätzt, dass der Wert der Schuldenportfolios von Einzelpersonen im Jahr 2020 7 Milliarden Schekel (1,85 Milliarden Euro) betrug.

Der israelischen Sozialversicherung Bituach Leumi zufolge, sind durch die Corona-Maßnahmen sehr viele Menschen in die Armut abgedriftet. Die „Jerusalem Post“ wörtlich: „Laut Bituach Leumi leben dem Bericht zufolge 1.980.309 Israelis unter der Armutsgrenze (Stand letztes Jahr). Das sind 23 Prozent der israelischen Staatsbürger und 31,7 Prozent der israelischen Kinder. Im arabischen Sektor sind 702.832 arm, davon 346.397 Kinder. Bei der jüdischen Bevölkerung beträgt der Anteil der Armen 17,7 Prozent, allein im ultraorthodoxen Sektor sind es 49 Prozent.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Öl- und Gasförderer am Tiefpunkt – jetzt soll Geothermie die Branche retten
20.04.2024

Die Öl- und Gasförderung in Deutschland sinkt immer weiter – ohne Fracking wird sich daran wohl auch nichts ändern. Die Bohr-Industrie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWN-Interview: Absicherung von Unternehmen – worauf kommt es an?
20.04.2024

Kleine und mittelständische Unternehmen sind sich ihrer Risiken oft nicht bewusst. Der Studienautor und Versicherungsexperte Daniel Dewiki...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdbeer-Saison in Deutschland beginnt - hartes Geschäft mit süßen Früchten
20.04.2024

Geschützt unter Folientunneln sind in Deutschland die ersten Erdbeeren der Saison gereift. Bisher zeichnet sich eine gute Ernte ab - doch...

DWN
Politik
Politik Einigung auf Solarpaket - das sind die Neuerungen
20.04.2024

Ein Maßnahmenpaket soll den Ausbau der Solarenergie in Deutschland beschleunigen. Es geht vor allem um weniger Bürokratie. Einen Bonus...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....