Technologie

Bilfinger und Technologie-Partner errichten gigantische Speicheranlage für Wasserstoff

Lesezeit: 1 min
17.10.2021 08:59
Der Wasserstoff kann in seiner reinen Form nur mit hohen Sicherheitsauflagen transportiert werden. Der Industrie-Dienstleister "Bilfinger" und ein Wiesbadener Technologie-Unternehmen bieten dafür jetzt eine effiziente Lösung an.
Bilfinger und Technologie-Partner errichten gigantische Speicheranlage für Wasserstoff
Blick auf eine Leitung für Wasserstoff. (Foto: dpa)
Foto: Friso Gentsch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Industriedienstleister Bilfinger und der Hersteller von besonderen Anlagen für Wasserstoff "Hydrogenious LOHC Technologies" mit Sitz in Wiesbaden gehen eine strategische Partnerschaft ein. Wie die Unternehmen in einer Erklärung mitteilen, wollen sie in Dormagen gemeinsam eine besondere Speicher- und Transportanlage für grünen Wasserstoff errichten, die dessen gefahrlose und wirtschaftliche Beförderung ermöglicht.

Die Beförderung beruht auf einer besonderen Technologie namens Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC). Der Baubeginn ist für 2023/24 am Industriestandort CHEMPARK Dormagen geplant. Die Anlage wird die weltweit größte ihrer Art sein und pro Jahr rund 1.800 Tonnen Wasserstoff speichern.

Die Anlage vereinfacht den Transport, indem sie den Wasserstoff in das LOHC-Material Benzyltoluol einbindet, das ein besonderes Öl ist. Dadurch lässt sich das chemische Element gefahrlos von der Produktionsstätte zum Endabnehmer befördern. Beide Partner wollen den grünen Wasserstoff dadurch "in Europa im großen Maßstab wirtschaftlich" machen.

Hintergrund: Bisher bestehen die Hauptprobleme beim Transport von Wasserstoff in den hohen Sicherheitsstandards, welche die Tanks erfüllen müssen. Denn das Fahrzeug, das den chemischen Stoff transportiert, kann in einen Unfall verwickelt werden. Darüber hinaus muss der Wasserstoff in seiner reinen Form unter extrem hohem Druck und bei sehr niedrigen Temperaturen transportiert werden. Dies lässt sich auch nicht so einfach organisieren. Wenn das chemische Element allerdings in das Trägeröl der Technologie eingebunden wird, die Bilfinger und Hydrogenious LOHC Technologies anbieten, fallen diese Probleme weg.

„Als langfristige Partner auf Augenhöhe möchten wir dazu beitragen, die Energiewende weiter voranzutreiben“, sagt Christina Johansson, Interim-CEO und CFO von Bilfinger. „Grüner Wasserstoff spielt als nachhaltige Energiequelle eine entscheidende Rolle für unsere Kunden und für die europäischen Staaten, um ihre Klimaziele zu erreichen. Mit der entsprechenden Skalierung kann die LOHC-Technologie von Hydrogenious eine zukunftsweisende Lösung dafür werden", erklärt die Managerin.

„Mit Bilfinger gewinnen wir unseren Wunschpartner für den schlüsselfertigen Bau großskaliger LOHC-Anlagen mit umfassender Expertise im Engineering, in Montage und Instandhaltung“, sagt Daniel Teichmann, Gründer und Geschäftsführer von Hydrogenious LOHC Technologies. „Unsere Partnerschaft stellt sich für den Markthochlauf in der Wasserstoffwirtschaft optimal auf.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

 

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...