Politik

„Boston Globe“: Aufschrei bei Impfpflicht für Kinder wird riesig

Lesezeit: 1 min
26.10.2021 21:30  Aktualisiert: 26.10.2021 21:30
„So laut der Aufschrei über (Impf-)Pflichten für Erwachsene auch gewesen ist, der Aufruhr über (solche) Pflichten für Kinder wird vermutlich ohrenbetäubend sein“, so die Zeitung „Boston Globe“.
„Boston Globe“: Aufschrei bei Impfpflicht für Kinder wird riesig
Eine Kinderärztin impft einen Jungen mit dem Corona-Impfstoff Comirnaty von Biontech-Pfizer. (Foto: dpa)

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Zur möglichen Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder in den USA und einer damit verbundenen Debatte über Impfpflichten schreibt die US-amerikanische Zeitung „Boston Globe“ nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa:

„Falls die Bundesaufsichtsbehörden Covid-Impfungen für Kinder vollständig genehmigen, wäre es sinnvoll, diese in die Liste der obligatorischen Impfungen aufzunehmen, die Kinder erhalten müssen, um sicher zur Schule zu gehen. (...) So laut der Aufschrei über (Impf-)Pflichten für Erwachsene auch gewesen ist, der Aufruhr über (solche) Pflichten für Kinder wird vermutlich ohrenbetäubend sein. (...) Dennoch verursacht die weite Verbreitung der Gesinnung von Impfgegnern, egal wie unbegründet sie ist, eine berechtigte Sorge in Bezug auf die schulische Impfpflicht: Wenn es die Eltern sind, die Impfgegner sind und ihre Kinder von einer Impfung abhalten, warum sollten es dann ihre Kinder sein, die leiden, indem sie von der Schule ausgeschlossen werden? (...) Eine Möglichkeit, mindestens eine Untergruppe von Schülern zu schützen, denen die (Impf-)Pflicht schaden könnte, wäre es, das Mündigkeitsalter für Impfungen zu senken. Es ist klar, dass Erstklässler nicht ihre eigenen medizinischen Entscheidungen treffen sollten. Aber jemand, der 16 Jahre alt ist, ist reif genug zu entscheiden, ob er sich einem kleinen Eingriff wie einer Covid-19-Impfung unterziehen soll. Sie (die 16-Jährigen) könnten zu einem anderen Schluss darüber kommen als ihre Eltern, ob es sich lohnt, wegen einer Impfung von der Schule ausgeschlossen zu werden.“

Corona-Impfungen für Kinder ab fünf Jahren könnten in den USA Anfang November beginnen - in Deutschland müssen sich impfwillige Eltern voraussichtlich auf einen deutlich späteren Start einstellen. Der Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, rechnet mit einer Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA frühestens Mitte November. „Wir werden dann auf die Stiko-Empfehlung warten.“ Für Deutschland sei die Frage der Bewertung des Impfstoffs für Fünf- bis Elfjährige noch offen, sagte der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens.

In den USA sollte am Dienstag (zwischen 14.30 und 23.00 Uhr MESZ) ein Beratergremium der Arzneimittelbehörde FDA über eine mögliche Notfallzulassung des Impfstoffes von Biontech/Pfizer bei Kindern diskutieren. Es geht um eine geringere Dosis als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Die endgültige FDA-Entscheidung könnte innerhalb von Stunden oder Tagen nach der Empfehlung der Berater folgen. Im Anschluss muss sich formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen.

Mehr zum Thema: USA bereit für Impfung von 28 Millionen Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren


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