Politik

Griechisch-orthodoxe Kirche gespalten über Corona-Maßnahmen

In der griechisch-orthodoxen Kirche treffen scharfe Gegner der Corona-Impfungen auf Vertreter einer Impfpflicht für Priester. Keine Seite kann mit dem nun gefundenen Kompromiss zufrieden sein.
04.11.2021 16:10
Lesezeit: 1 min

Die griechisch-orthodoxe Kirche hat ihren Gläubigen am Donnerstag empfohlen, nur mit einem negativen Schnelltest zur Kirche zu gehen. Eine Pflicht dazu gibt es jedoch weiterhin nicht. Zuvor hatte die griechische Regierung am Dienstag verfügt, dass Ungeimpfte künftig überall in öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten Schnelltests vorzeigen müssen - außer in Supermärkten, Apotheken und Kirchen.

Premier Kyriakos Mitsotakis hatte sich wegen der Ausnahme für die Kirchen scharfe Kritik von der Opposition anhören müssen und sich noch am Mittwochabend in einem Fernsehinterview gerechtfertigt, in Kirchen seien die Tests nur schlecht zu kontrollieren. Dem Vernehmen nach ist die Synode nun der Regierung mit der Test-Empfehlung beim Kirchenbesuch entgegengekommen.

Obwohl die griechisch-orthodoxe Synode in Athen ihre Gläubigen bereits im Juli offiziell zum Impfen aufgerufen hatte, sind die Kirchenleute bei dem Thema durchaus gespalten. In ihren Reihen finden sich einige der schärfsten Impfgegner des Landes. Sie vertreten den Standpunkt, dass die verbreiteten Corona-Impfungen weder sicher noch wirksam seien.

Auf der anderen Seite fordern mittlerweile mehrere einflussreiche griechisch-orthodoxe Bischöfe, dass es für Priester eine Impfpflicht geben müsse. Priester, welche die Impfung verweigerten, sollten ohne Gehalt freigestellt werden. Dies wäre die gleiche Regelung, wie sie in Griechenland für Beschäftigte im Gesundheitssektor gilt.

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