Politik

Stoltenberg an Baerbock: „Die Nato braucht ein starkes Deutschland, politisch und militärisch“

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat an die neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock appelliert, sich für ein militärisch starkes Deutschland einzusetzen.
09.12.2021 18:46
Aktualisiert: 09.12.2021 18:46
Lesezeit: 1 min
Stoltenberg an Baerbock: „Die Nato braucht ein starkes Deutschland, politisch und militärisch“
Annalena Baerbock, Außenministerin und Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, geben nach einem gemeinsamen Treffen ein Pressestatement. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat an die neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock appelliert, sich für ein militärisch starkes Deutschland einzusetzen. „Die Nato braucht ein starkes Deutschland, politisch und militärisch“, sagte der Norweger am Donnerstag nach einem Treffen mit Baerbock in der Bündniszentrale in Brüssel. Insbesondere auch vor dem Hintergrund des russischen Militäraufmarsches in und um die Ukraine sei der deutsche Beitrag zur gemeinsamen Sicherheit wichtig.

Baerbock sagte: „Wir wollen das transatlantische Bündnis politisch ausbauen und stärken - und in jedem anderen Bereich.“ Es sei ganz klar, dass die Nato ein unverzichtbarer Pfeiler für die Sicherheit in Europa bleibe.

Mit Blick auf das angespannte Verhältnis zu Russland sprachen sich sowohl Stoltenberg als auch Baerbock für Dialog aus. „Das Angebot, im Nato-Russland-Rat zusammenzukommen, liegt noch auf dem Tisch“, erklärte Stoltenberg. „Gerade in schwierigen Zeiten müssen wir uns zusammensetzen und reden.“

Baerbock sagte: „Die Spannungen zeigen, wie notwendig es wäre, den Nato-Russland-Rat wiederzubeleben.“ Die russischen Truppenbewegungen nahe der Ukraine seien Anlass für Besorgnis. „Mit Blick auf die Ukraine selbst, aber auch mit Blick auf unsere Sicherheit in Europa“, ergänzte sie.

Hintergrund der Äußerungen zur Ukraine sind Erkenntnisse der Nato, wonach Russland an der Grenze zur Ukraine ungewöhnlich große Kontingente gefechtsbereiter Truppen sowie schwere Waffen und Drohnen stationiert hat. Die Entwicklungen wecken Erinnerungen an 2014. Damals hatte sich Russland nach dem Umsturz in der Ukraine die Halbinsel Krim einverleibt und mit der noch immer andauernden Unterstützung von Separatisten in der Ostukraine begonnen.

Die bislang letzten Gespräche mit Russland im Nato-Russland-Rat gab es im Juli 2019. Seitdem scheiterten alle Versuche, einen neuen Termin für ein Treffen festzulegen. Als ein Grund gilt, dass Russland in dem Format nicht mehr über den Ukraine-Konflikt reden will, was wiederum vor allem östliche Nato-Staaten nicht als Bedingung für neue Gespräche akzeptieren wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump besucht erneut die Golfstaaten – Wirtschaftsinteressen stehen im Vordergrund
13.05.2025

Warum reist Donald Trump erneut als erstes nach Saudi-Arabien – und nicht etwa zu den engsten Nachbarn der USA? Hinter dem glanzvollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump: Die Arzneimittelpreise müssen um 59 Prozent sinken
13.05.2025

Die Pharmabranche gerät weltweit unter Druck: Mit einer neuen Ankündigung hat US-Präsident Donald Trump den globalen Arzneimittelmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Kommission kündigt Importverbot für russisches Gas an – doch wo bleibt das Gesetz?
13.05.2025

Die EU verkündet das Ende russischer Gasimporte – aber präsentiert (noch) keine juristische Grundlage. Experten warnen: Was die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...