Finanzen

Börsianer stecken negative Inflationsnachrichten gut weg - und schielen nun auf US-Arbeitsmarktdaten

Die Märkte zeigen sich erneut unruhig, ohne aber einzubrechen. Jetzt warten alle auf wichtige Daten aus Übersee.
07.01.2022 11:57
Aktualisiert: 07.01.2022 11:57
Lesezeit: 2 min
Börsianer stecken negative Inflationsnachrichten gut weg - und schielen nun auf US-Arbeitsmarktdaten
Die News aus Deutschland waren heute Morgen nicht einheitlich. (Foto: dpa)

Der Dax hat ist bis 12 Uhr um 0,2 Prozent auf 16.027 Punkte gefallen. Damit hat sich der Index zumindest etwas von den Verlusten erholt, die er am Vortag noch gemacht hatte. So war das Leitbarometer mit einem Minus von fast 1,4 Prozent aus dem Handel gegangen. Ein Sitzungsprotokoll der US-Fed war den Anlegern bitter aufgestoßen. Einige Mitglieder der Einrichtung haben angedeutet, dass die Notenbank die Zinsen schneller als erwartet wieder anhebt.

Die Anleger warten nun auf die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktzahlen, die am Nachmittag um 14.30 Uhr MEZ über die Bühne geht. Die Verantwortlichen publizieren die Arbeitslosenquote für den Dezember, die Schätzungen zufolge bei vier Prozent gelegen hat. Sollten die Experten Recht behalten, dann wäre das Niveau gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent rückläufig gewesen. Darüber hinaus werden Tabellen zum durchschnittlichen Stundenlohn im Dezember präsentiert. Die Ökonomen rechnen mit einem Wachstum von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Euro-Inflation auf höchstem Stand seit Einführung der Gemeinschaftswährung

Vor dem Hintergrund, dass es heute Morgen schon wieder ungünstige Nachrichten aus dem Euro-Raum gab, war dieser relativ moderate Rückgang, den der Dax bisher gezeigt hat, gar nicht mal so schlecht. So ist die Inflationsrate Ende 2021 auf ihren höchsten Stand seit Einführung des Euro gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember um fünf Prozent über dem Niveau vom Vorjahr, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung berichtete. Es ist die höchste Inflationsrate seit der Einführung des Euro. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate bei 4,9 Prozent die alte Rekordmarke erreicht. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,4 Prozent.

Ifo: Materialmangel auf deutschen Baustellen weiterhin sehr groß

Die Nachrichten, die heute Morgen aus Deutschland kamen, waren hingegen nicht einheitlich: Denn einerseits befindet sich die Baubranche weiter unter Druck. Denn auf Deutschlands Baustellen herrscht weiter großer Materialmangel, auch wenn sich die Lage nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts etwas gebessert hat. Im Hochbau klagten im Dezember 31,3 Prozent der Baufirmen über Lieferprobleme, wie das Institut am Freitag mitteilte. Das waren etwas weniger als im November (34,5 Prozent), aber im langfristigen Vergleich immer noch sehr viele.

Dies entspricht auch dem Bild, das die Gesamtproduktion im November abgegeben hat. Sie war im November 0,2 Prozent niedriger als im Vormonat. Zwölf Monate war sie 2,4 Prozent höher ausgefallen, wie aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu entnehmen ist.

Andererseits hat sich der deutsche Außenhandel im November weiter robust gezeigt. Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren legten weiter zu. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Die EZB blockiert: Streit um EU-Pläne für eingefrorene russische Vermögenswerte
04.12.2025

Die EU ringt um einen Weg, die finanziellen Belastungen des Ukrainekriegs abzufedern, doch zentrale Institutionen setzen klare Grenzen. Wie...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Moskau: Trump-Gesandte führen Gespräche mit Putin
04.12.2025

Die Gespräche zwischen Washington und Moskau rücken die Suche nach einer realistischen Friedenslösung wieder in den Mittelpunkt der...

DWN
Politik
Politik EU Ermittlungen: Staatsanwaltschaft nimmt Büros von Kaja Kallas ins Visier
04.12.2025

Die Ermittlungen der Europäischen Staatsanwaltschaft rücken den Umgang mit sensiblen EU-Mitteln und institutionellen Abläufen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trade Republic Probleme: Kundenfrust wächst trotz neuer Produkte
04.12.2025

Trade Republic wirbt mit Innovationen, doch viele Kunden erleben etwas anderes. Die Beschwerden zu Ausfällen, Support und Handelbarkeit...

DWN
Politik
Politik G7? Nein danke, sagt Putin
04.12.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt vor seinem Indien-Besuch für Aufsehen. Er kritisiert die G7 als "nicht groß" und verweist auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...