Finanzen

Edelmetall-Analyst: „Zwischen der US-Notenbank und dem Goldpreis wird ein Krieg ausbrechen“

Ein Edelmetall-Analyst führt aus, dass sich Anleger in den kommenden Monaten auf einen „Krieg“ zwischen der US-Notenbank Fed und dem Goldpreis vorbereiten sollen. Die Edelmetall-Welt steuert offenbar auf ein volatiles Umfeld zu.
18.01.2022 16:06
Aktualisiert: 18.01.2022 16:06
Lesezeit: 1 min
Edelmetall-Analyst: „Zwischen der US-Notenbank und dem Goldpreis wird ein Krieg ausbrechen“
1000g Goldbarren liegen am 30.05.2012 bei einem Goldhändler in München (Oberbayern) in einem Tresor auf einem Tisch. (Foto: dpa) Foto: Sven Hoppe

Dem türkischen Edelmetall- und Finanzanalysten İslam Memiş zufolge wird im aktuellen Jahr zwischen der US-Notenbank Fed und dem Goldpreis ein regelrechter „Krieg“ ausbrechen.

„Der Goldpreis war im Jahr 2021 schlecht. Im Jahr 2022 wird zwischen der Fed und dem Goldpreis ein Krieg

ausbrechen. Auf der einen Seite wird versucht werden, die Inflation in den Goldpreis einzupreisen. Die Anleger werden durchgehend Gold kaufen, um einen Hebel gegen die Inflation zu haben. Doch die Fed wird den Leitzins mehrmals anheben, um den Goldpreis zu drücken. Zwischen dem US-Dollar und dem Gold wird ein derartiger Krieg stattfinden. Meiner Ansicht nach gibt es starke Hinweise dafür, dass der Goldpreis die Grenze von 1.960 US-Dollar – und sogar 2.000 US-Dollar – testen wird“, zitiert die türkische Webseite „Kripto Koin“ Memiş.

„Ich sage eine Schwankung sowohl bei den Wechselkursen als auch beim Goldpreis voraus“, zitiert die Zeitung „Yeniçağ Gazetesi“ den Analysten. Er geht davon aus, dass die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise den Goldpreis beeinflussen werden.

Zur Entwicklung des Goldpreises gibt es international gegensätzliche und teilweise widersprüchliche Analysen. Der Gründer von „Myrmikan Capital“, Daniel Oliver, ist der Ansicht, dass der Goldpreis auf 10.000 US-Dollar steigen wird.

Doch die US-Investmentbank Goldman Sachs behauptet, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen Gold als Wertaufbewahrungsmittel regelrecht ersetzen werden.

Einige Analysten meinen, dass auf dem Goldmarkt eine „Bullen-Falle“ entsteht. Anleger, die in Gold-Fonds und physisches Gold investieren, könnten Geld verlieren.

Pessimistisch beurteilt auch BayernLB-Chefvolkswirt Jürgen Michels die Aussichten für das gelbe Metall. Da der Preisdruck voraussichtlich nachlasse und dadurch die Realrenditen - Zinsen abzüglich Inflation – anzögen, werde das Edelmetall für Investoren unattraktiver. Dadurch werde sich Gold verbilligen, sagte Michels laut der Nachrichteagentur „Reuters“.

Fondsmanager Benjamin Louvet vom Vermögensverwalter Ofi traut dem Edelmetall dagegen einen Kurs von mehr als 2.000 US-Dollar zu. Anders als Industriemetalle oder Rohöl hängt die Entwicklung des Goldpreises weniger von der Konjunktur, sondern von der Geldpolitik ab. Denn der Kurs der „Anti-Inflationswährung“ atmet mit der Teuerungsrate und der Antwort der Notenbanken darauf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biotech-Unternehmen wandern aus: Europa verliert 13 Mrd. Euro an die USA
25.11.2025

Europas Biotech-Branche steht an einem Wendepunkt, weil zentrale Finanzierungsquellen immer seltener im eigenen Markt zu finden sind....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
25.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Experten warnen vor wachsenden Risiken am Markt
25.11.2025

Die Finanzmärkte stehen unter spürbarer Spannung, während Anleger die Dynamik rund um künstliche Intelligenz bewerten. Doch weist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...

DWN
Politik
Politik Georgiens Krise: Welche Machtverschiebung Europa jetzt alarmieren sollte
25.11.2025

Ein Land am Schwarzen Meer verliert seine demokratischen Sicherungen, während die Regierung Kritiker verfolgt und neue Allianzen mit...

DWN
Politik
Politik Insa-Umfrage aktuell: AfD bleibt in Sonntagsfrage vor Union
25.11.2025

Die aktuelle Insa-Umfrage zeigt eine AfD auf Rekordkurs - und eine Union, die langsam näher rückt. Gleichzeitig bröckelt das Tabu-Image...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
25.11.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt weiter auf der Stelle, während Exporte sinken und Verbraucher sparen. Ökonomen hoffen zwar auf eine...