Politik

Ukraine meldet Cyber-Angriffe auf Ministerium und Banken

Das Verteidigungsministerium der Ukraine und zwei Banken wurden am Dienstag Opfer eines Cyberangriffs. Im November 2020 hatte der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), Klaus Schwab, vor einer „Cyber-Pandemie“ gewarnt.
15.02.2022 21:45
Lesezeit: 1 min
Ukraine meldet Cyber-Angriffe auf Ministerium und Banken
Das Wort «Cybersec» steht am 04.05.2017 in Potsdam (Brandenburg) auf einem Plakat im Hasso-Plattner-Institut (HPI). (Foto: dpa) Foto: Ralf Hirschberger

Das Verteidigungsministerium der Ukraine und zwei Banken wurden am Dienstag Opfer eines Cyberangriffs, der den Zugang zur Website des Ministeriums sperrte, teilte das Informationssicherheitszentrum der Ukraine mit.

„Das ukrainische Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit, das Teil des Kulturministeriums ist, sagte nicht, wen es für den Angriff verantwortlich macht, aber eine Erklärung deutete darauf hin, dass es mit dem Finger auf Russland zeigte. ,Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Angreifer Taktiken kleiner schmutziger Tricks angewendet hat, weil seine aggressiven Pläne im großen Stil nicht aufgehen‘, hieß es“, so der englischsprachige Dienst von „Reuters“.

Die Oshadbank bestätigte den Cyberangriff und sagte, dass er zu einer Verlangsamung einiger ihrer Systeme geführt habe. Auch Nutzer der Privatbank hätten Probleme mit Zahlungen und einer Banking-App, teilte das Strategische Kommunikationszentrum mit. Die Privatbank äußerte sich nicht sofort.

Im November 2020 hatte der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), Klaus Schwab, gesagt: „Wir alle wissen, dass das erschreckende Szenario eines umfassenden Cyberangriffs die Stromversorgung, den Transport, die Krankenhausleistungen und unsere Gesellschaft insgesamt vollständig zum Erliegen bringen könnte (...) Die COVID-19-Krise würde in dieser Hinsicht als kleine Störung im Vergleich zu einem großen Cyberangriff angesehen werden“. Schwab sprach damals von einer „Cyber-Pandemie“. Weitere Informationen HIER.

„Cyberangriffe auf kritische Energieinfrastrukturen stellen ein Risiko für Energiesysteme, Volkswirtschaften und das Wohl der Gesellschaft dar. Der Macht- und Kontrollverlust in einer großen Region über einen längeren Zeitraum würde schwerwiegende Auswirkungen auf Unternehmen, Regierungen und Gesellschaften im weiteren Sinne haben. In den letzten zehn oder mehr Jahren hat die Elektrizitätsindustrie eine rasche und transformative Digitalisierung ihres Ökosystems durchlaufen, die für die Gewährleistung der Zuverlässigkeit und Kontinuität der Stromversorgung während der Pandemie von entscheidender Bedeutung ist. Diese digitalen Technologien haben das Maß an Interkonnektivität und Konvergenz von Betriebstechnologie (OT) und Informationstechnologie (IT) verbessert - und erweitern die Cyberangriffsfläche, die böswillige Akteure nutzen können. Ohne Anpassung werden zuvor sichere Systeme und Umgebungen unsicher“, so das WEF in einem Bericht mit dem Titel „Der Aufbau eines cyberresistenten Elektrizitätssektors ist eine Schlüsselpriorität für die Zeit nach COVID“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik DWN-Jahresrückblick 2025: Schulden, Krieg, KI – und Europas Zerreißprobe
24.12.2025

Schulden in Billionenhöhe, neue Kriegsängste, technologische Abhängigkeiten: 2025 hat Gewissheiten zerlegt, die lange als stabil galten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Mindeststeuer im Fokus: EU stellt US-Sonderregeln infrage
24.12.2025

Die globale Mindestbesteuerung gerät erneut unter Druck, nachdem die USA weitreichende Ausnahmen durchgesetzt haben. Droht Europa nun ein...

DWN
Politik
Politik Putin braucht keinen Weltkrieg: Darum ist eine globale Eskalation nicht Russlands Ziel
24.12.2025

Russlands Kriegspolitik wird häufig als Vorstufe einer globalen Eskalation interpretiert, doch historische Vergleiche zeichnen ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Kryptobörsen im Vergleich: Darauf sollten Anleger bei Auswahl und Sicherheit achten
24.12.2025

Kryptowährungen sind längst im Finanzalltag angekommen, doch der Einstieg beginnt mit der Wahl der passenden Handelsplattform. Worauf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Vierter Gewinntag in Folge: S&P 500 erreicht neues Rekordhoch
23.12.2025

Die Wall Street verzeichnete den vierten Gewinntag in Folge, in dessen Verlauf der S&P 500 ein neues Allzeithoch markierte.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohn: Viele Deutsche halten 13,90 Euro für zu niedrig
23.12.2025

13,90 Euro mehr Wertschätzung für Arbeit? Für viele Beschäftigte klingt das eher nach einem politischen Kompromiss als nach einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...