Deutschland

Geht die Pleitewelle los? Deutscher Energiekonzern muss mit Milliardenkredit gestützt werden

Lesezeit: 1 min
14.03.2022 16:27  Aktualisiert: 14.03.2022 16:27
Der ostdeutsche Energiekonzern Leag musste einem Medienbericht zufolge kurzfristig mit einem milliardenschweren Kredit der staatlichen Förderbank KfW gestützt werden.
Geht die Pleitewelle los? Deutscher Energiekonzern muss mit Milliardenkredit gestützt werden
Wasserdampf steigt am frühen Morgen aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). (Foto: dpa)
Foto: Patrick Pleul

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der ostdeutsche Energiekonzern Leag musste einem Medienbericht zufolge kurzfristig mit einem milliardenschweren Kredit der staatlichen Förderbank KfW gestützt werden, meldet Reuters. Die Lage sei kritisch gewesen, berichtete das „Handelsblatt“ am Montag unter Berufung auf mit den Vorgängen vertrauten Branchenkreise. Mit dem Kredit sei die Situation jetzt aber im Griff. Ein Leag-Sprecher sagte dazu: „Wir bitten um Verständnis, dass wir grundsätzlich keine Angaben zu geschäftlichen Unternehmensinterna machen können.“

Am Sonntag hatte Reuters aus Finanzkreisen erfahren, nach dem Versorger UniperUN01.DEhabe ein zweites Energieunternehmen wegen Liquiditätsengpässen staatliche Hilfen erhalten. Ein Insider aus dem Umfeld des Bundesfinanzministeriums sagte, der betroffene Konzern habe ein Darlehen von 5,5 Milliarden Euro mit kurzer Laufzeit bekommen. Es sei einer der höchsten Kredite, den die staatliche Förderbank KfW bislang an Unternehmen vergeben habe. Ein Name wurde nicht genannt. Das „Handelsblatt“ berichtete nun, es handele sich dabei um Leag. Der Energiekonzern RWERWEG.DE hatte zuvor auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, sich nicht an die KfW gewandt zu haben.

Die in der Lausitz ansässige Leag betreibt Kohlekraftwerke und Braunkohle-Tagebau. Das Unternehmen mit rund 7000 Mitarbeitern gehört zu je 50 Prozent dem tschechischen Versorger EPH und deren Finanzpartner PPF Investments. Uniper hatte Anfang Januar mitgeteilt, wegen der Preisexplosion bei Strom und Gas den Finanzierungsrahmen zur Absicherung seiner Geschäfte um bis zu fast zwölf Milliarden Euro auszuweiten. Dazu gehörte eine Vereinbarung mit der KfW über eine Kreditfazilität von bis zu zwei Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Die EZB: Spezialist für die Vernichtung von Vermögen

Die EZB und alle anderen Zentralbanken richten seit der Finanzkrise 2008 ein Unheil nach dem anderen an, das stets mit der Vernichtung von...

DWN
Politik
Politik Polen kritisiert Deutschland: Zu wenig Hilfe für Ukraine

Deutschland unterstützt die Ukraine zu wenig, sagt Polens Premierminister Morawiecki und bringt EU und Nato in Stellung, um höhere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ford macht Milliarden-Verluste mit E-Autos

Ford erwartet für 2023 massive Verluste im E-Auto-Geschäft. Auch in Zukunft wird die Elektro-Sparte Geld verlieren, was durch die...

DWN
Politik
Politik Nato schickt bis zu 300.000 Soldaten an Grenze zu Russland

In den kommenden Monaten will die Nato bis zu 300.000 Soldaten an der Grenze zu Russland stationieren. Doch dies ist mit hohen Kosten für...

DWN
Politik
Politik SPD-Abgeordneter schlägt 4-Prozent-Hürde für Bundestag vor

Der Streit um die Reform des Wahlrechts hält an. Nun schlägt ein SPD-Abgeordneter vor, die Hürde für den Einzug in den Bundestag von 5...

DWN
Politik
Politik EU und Deutschland beenden Streit um Verbrenner

Auch nach 2035 können in der EU neue Verbrenner zugelassen werden, wenn man sie nur mit „klimaneutralem“ E-Fuel betanken kann. Das...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brasilien ignoriert Energiewende, sieht Zukunft im Erdöl

Brasiliens staatlicher Ölkonzern Petrobras schert sich nicht um die globale Energiewende und wäre CEO Prates zufolge auch gern der letzte...