Finanzen

Branchenverband: Nachfrage nach Gold und Silber steigt deutlich

Angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise und des Kriegs in der Ukraine decken sich die Bundesbürger mit Gold und Silber ein.
17.03.2022 14:20
Aktualisiert: 17.03.2022 14:20
Lesezeit: 1 min
Branchenverband: Nachfrage nach Gold und Silber steigt deutlich
Gold- und Silberbarren. (Foto: dpa) Foto: Sven Hoppe

Krisenzeiten sind gute Zeiten für Gold und Silber: Verbraucher setzen angesichts der weiter schwelenden Pandemie, wirtschaftlicher Unsicherheit und nun auch der Unwägbarkeiten wegen des Ukraine-Kriegs stark auf die Edelmetalle in Form von Barren und Münzen. Alleine in den ersten drei Monaten diesen Jahres beobachte man eine um mindestens 25 Prozent gestiegene Nachfrage gemessen am Vorjahreszeitraum, sagte Georg Steiner, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Edelmetallwirtschaft der Fachvereinigung Edelmetalle, am Mittwoch. „Gold gilt nun mal als Krisenanlage.“ Bestimmte Produkte, etwa kleinere Stückelungen bei Münzen, seien bisweilen nicht sofort verfügbar gewesen.

Schon im vergangenen Jahr hatte die Nachfrage nach Barren und Münzen in Deutschland um 31 Prozent zugenommenen. Insgesamt seien 2021 gut 161 Tonnen Gold (Vorjahr: 157) abgesetzt worden - das zweite Rekordjahr in Folge, sagte der Geschäftsführer der Fachvereinigung mit Sitz in Pforzheim, York Tetzlaff. Dagegen standen Verkäufe von sogenanntem Papiergold, also Finanzprodukten, die sich am Goldkurs orientieren. Hier hätten Anleger eher auf Gewinnmitnahmen gesetzt und die Papiere verstärkt abgestoßen, ergänzte Steiner.

Trotz aller Unsicherheiten wage die Edelmetallindustrie eine vorsichtig positive Prognose. „Im zweiten Quartal könnten die Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu Nachholeffekten sowohl in der technischen Industrie als auch in der Schmuckindustrie führen“, sagte Steiner. Die Fachvereinigung vertritt als Bundesverband der deutschen Edelmetallindustrie mehr als 30 Unternehmen der Branche.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...

DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....