Deutschland

Deutsche Staatsschulden steigen rasant auf Rekordhöhe

Deutschland drücken nach zwei teuren Corona-Jahren Staatsschulden in Rekordhöhe. Es geht insgesamt um mehr als 2,3 Billionen Euro.
30.03.2022 10:37
Lesezeit: 1 min

Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende 2021 mit 2319,8 Milliarden Euro in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das sind 6,8 Prozent oder 146,9 Milliarden Euro mehr als Ende 2020, "was insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen ist".

Die Summe entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.906 Euro.

Beim Bund allein erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 10,3 Prozent oder 145,0 Milliarden Euro auf 1548,5 Milliarden Euro an. Bei den Ländern fiel der Zuwachs mit 0,3 Prozent auf rund 638 Milliarden Euro dagegen gering aus. Hier gibt es allerdings starke regionale Unterschiede. Die höchsten prozentualen Zuwächse wiesen Sachsen (+24,4 Prozent), Bayern (+11,5 Prozent) und Thüringen (+4,5 Prozent) auf.

Der stärkste Rückgang wurde in Bremen mit 7,9 Prozent verzeichnet. "Dieser beruht vor allem auf den gegenüber dem Jahresende 2020 geringeren Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivatgeschäfte", hieß es dazu. In Rheinland-Pfalz - wo die Steuerquellen dank des Erfolgs des Impfstoff-Herstellers Biontech sprudeln - sank die Verschuldung um 7,6 Prozent. In Hessen gab es ein Minus von 4,0 Prozent.

Die Verschuldung der Kommunen sank leicht um 0,2 Prozent auf 133,1 Milliarden Euro. Auch hier gibt es ein starkes regionales Gefälle. Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg wiesen die Gemeinden in Baden-Württemberg mit 9,9 Prozent nach, gefolgt von Schleswig-Holstein (+6,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (+5,0 Prozent). Die stärksten Rückgänge gab es im Saarland (-9,5 Prozent), in Brandenburg (-7,3 Prozent) und in Thüringen (-6,1 Prozent).

Die Sozialversicherung wies am Ende 2021 einen Schuldenstand von 41 Millionen Euro aus, was einen leichten Rückgang um drei Millionen Euro bedeutet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...