Deutschland
Anzeige

Deutschland und die Kernkraft, Teil 1: Geschichte eines Sonderwegs

Die letzten drei AKWs Deutschlands werden noch dieses Jahr abgeschaltet – trotz drohender Wirtschafts- und Energiekrise. Woher kommt die deutsche Atom-Aversion?
Autor
30.04.2022 07:20
Aktualisiert: 30.04.2022 07:20
Lesezeit: 2 min
Deutschland und die Kernkraft, Teil 1: Geschichte eines Sonderwegs
Protestcamps kennen deutsche Umweltschützer nicht erst seit dem Hambacher Forst. Schon 1975 demonstrierten vor allem Bauern und Studenten in einem Zeltdorf gegen den Bau eines AKWs im baden-württembergischen Wyhl. (Foto: dpa)

Kaum eine Technologie hat Generationen von Deutschen so polarisiert, so aufgerieben. Lange galt sie als „toter Hund“ oder als „Übergangsenergie“. Doch in Zeiten, da die selbstgewählte energiepolitische Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas samt ihrer Folgen drastisch sichtbar wird, könnte sich das ändern. Auf den Kurswechsel in der Verteidigungspolitik könnte ein Kurswechsel in der Nuklearpolitik folgen. Bislang folgt Deutschland jedoch noch stoisch seinem Sonderweg. Während man in Europa wie weiten Teilen der Welt neue Atomkraftwerke baut, lässt man gleichzeitig die letzten deutschen Kraftwerke abschalten.

Dementsprechend stellt sich heute dringlicher denn je die Frage: Wie kamen die Deutschen zu ihrem Anti-Atom-Sonderweg? Die Antwort liegt jenseits von Behauptungen einer „German Angst“ einerseits oder reinem Sachverstand – der anderen Staaten angeblich fehlt – andererseits. Um sich ihr anzunähern, gilt es die Spuren des deutschen Sonderwegs in der Atomkraft nachzuzeichnen. Diese Spuren reichen von der naiven Begeisterung der frühen Nachkriegszeit bis zur rasenden Dämonisierung der 60er- bis 80er-Jahre, der anschließenden Nuklearkatastrophen und schließlich der Versenkung und Verwerfung in der Gegenwart.

Von der Massenvernichtungswaffe zur Friedenstechnologie

Den heutigen Betrachter erstaunen dieser Optimismus und diese Träume, fielen sie doch in eine Zeit, die gerade erst nicht allein die Schlachtfelder zweier Weltkriege hinter sich gelassen hatte, sondern zudem auch Zeuge der atomaren Verwüstungen in Hiroshima und Nagasaki geworden war. Vielleicht sind die Bemühungen, Atomkraft „friedlich“ zu nutzen, sogar als eine Art (psychologischer) Kompensation der Zerstörungen zu werten, die ihr kriegerischer Gebrauch bewirkt hatte.

...

LESEN SIE MORGEN IM ZWEITEN TEIL DIESER ANALYSE:

  • Warum die Atomkraft gerade in Deutschland so aggressiv abgelehnt wird
  • Warum die Atomkraft das Klima retten könnte
  • Wie eine künftige deutsche Atom-Politik aussehen könnte


DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau auf Negativrekord: Beschäftigung in der Autobranche fällt auf Tief seit 2011
20.11.2025

Die Industrie steckt in einer schweren Krise: Besonders betroffen ist die Autobranche, aber auch im Maschinenbau gehen Tausende Jobs...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen Klimawandel: Deutschland gibt eine Milliarde für Tropenfonds
20.11.2025

Deutschland hat bei der UNO-Klimakonferenz in Brasilien eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutzfonds TFFF zugesagt. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Hilfen: EU-Kommission rechnet mit möglichen Kriegsende bis Ende 2026
20.11.2025

Die EU plant weitere 135,7 Milliarden Euro Ukraine-Hilfe. Dabei basieren die Vorschläge der EU-Kommission zur finanziellen Unterstützung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung deutscher Arbeitsplätze: Unternehmen verlagern Zehntausende Jobs ins Ausland
20.11.2025

Niedrigere Lohn- und Energiekosten, weniger Bürokratie und attraktivere Wettbewerbsbedingungen: Deutsche Unternehmen haben in den...

DWN
Politik
Politik Russland im Krieg: Journalistin enthüllt seltene Einblicke in die Gesellschaft
20.11.2025

In Zeiten, in denen Russland für viele Beobachter ein verschlossenes Land geworden ist, wagt eine Journalistin den Blick hinter die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie steigt kräftig: Chipgigant begeistert Anleger – Nvidia-Zahlen schlagen Erwartungen
19.11.2025

Die neuesten Nvidia-Zahlen haben die Finanzmärkte erneut aufhorchen lassen. Der Chipriese übertrifft die Erwartungen deutlich und...

DWN
Politik
Politik EU plant Anpassungen an der DSGVO: Mehr Spielraum für KI zu Lasten des Datenschutzes?
19.11.2025

Die Europäische Union plant umfassende Änderungen ihrer Digital- und Datenschutzregeln, um Innovationen im Bereich künstlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Verbraucherumfrage: Debitkarten und Smartphones verdrängen Bargeld in Deutschland
19.11.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Deutschland das Bezahlen mit Debitkarte und Smartphone zunehmend das Bargeld verdrängt. Fast die...