Deutschland

Ostern 2022: Viel Straßenverkehr und Verspätungen an Flughäfen, doch mehr DB-Züge

Experten rechnen mit deutlich mehr Reiseverkehr zu Ostern als in den vergangenen beiden Corona-Jahren. Denn 2022 ist das erste Jahr ohne größere Pandemie-Beschränkungen. Und das Wetter spielt auch noch mit.
15.04.2022 03:10
Lesezeit: 1 min

Zu Ostern scheint fast überall in Deutschland die Sonne, doch können Staus, volle Züge und überlastete Flughäfen die Reiselust trüben. Denn der Wegfall vieler Corona-Beschränkungen treibt viele Menschen in die Ferne. „Es ist das passende Ostereier-Suchwetter“, sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag. „Die Eier werden weder schmelzen, weil es zu warm ist, noch von Schnee versteckt sein oder von Regen nass werden.“ Stattdessen gebe es Sonnenschein und ein paar Wolken, verspricht der Meteorologe. Es soll aber auch etwas kühler als in den vergangenen Tagen werden.

Wer allerdings eine Reise antritt oder einen Ausflug plant, sollte mehr Zeit als üblich einkalkulieren. Beliebte Ziele sind neben den Wintersportgebieten in den Alpen auch Ost- und Nordsee. In den vergangenen beiden Jahren waren wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Leute unterwegs. Nun rechnet der ADAC wieder mit mehr Reisewilligen. So viele wie vor Corona werden es aber auch dieses Jahr wohl nicht sein.

Die Deutsche Bahn hat rund um Ostern ihr Sitzplatzangebot ausgebaut. Bis zum 24. April werden 50 zusätzliche Züge vor allem auf stark nachgefragten Verbindungen im Einsatz sein, etwa zwischen Berlin und München sowie zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin. „Wir haben eine erheblich stärkere Nachfrage als im letzten Jahr zu dieser Zeit“, sagte DB-Fernverkehrschef Michael Peterson. An stark besuchten Hauptbahnhöfen wie Frankfurt, Berlin, München und Köln wird mehr Personal eingesetzt, um Fahrgästen beim Um- und Einsteigen zu helfen.

Auf längere Wartezeiten und Verspätungen am Osterwochenende müssen sich Flugpassagiere einstellen - so auch am Frankfurter Flughafen. „Aufgrund des hohen Passagieraufkommens ist das nicht auszuschließen“, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag. Über die Feiertage rechne er im Schnitt mit bis zu 170 000 Passagieren am Tag. Täglich würden etwa 1100 Maschinen starten und landen. „In Stoßzeiten kann das Aufkommen dann schon den Vor-Corona-Zeiten entsprechen“, sagte der Sprecher. Vor Beginn der Pandemie hatte es auch schon über 240 000 Gäste an einem Tag gegeben.

Zum Auftakt der Osterferien in einigen Bundesländern flogen bereits wieder mehr Menschen von deutschen Flughäfen. In der Woche vom 4. bis zum 10. April nutzten 2,9 Millionen Passagiere die Einrichtungen zu An- oder Abflug, wie der Branchenverband ADV am Donnerstag berichtete. Das waren rund 400 000 Personen mehr als in der Woche zuvor. Im Vergleich zur entsprechenden Kalenderwoche des Vorjahres hat sich die Zahl fast vervierfacht, lag aber noch 42,3 Prozent unter dem Aufkommen der Vergleichswoche im Vor-Corona-Jahr 2019. Näher ans Vorkrisenniveau waren die Airports dieses Jahr noch nicht gekommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump besucht erneut die Golfstaaten – Wirtschaftsinteressen stehen im Vordergrund
13.05.2025

Warum reist Donald Trump erneut als erstes nach Saudi-Arabien – und nicht etwa zu den engsten Nachbarn der USA? Hinter dem glanzvollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump: Die Arzneimittelpreise müssen um 59 Prozent sinken
13.05.2025

Die Pharmabranche gerät weltweit unter Druck: Mit einer neuen Ankündigung hat US-Präsident Donald Trump den globalen Arzneimittelmarkt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Kommission kündigt Importverbot für russisches Gas an – doch wo bleibt das Gesetz?
13.05.2025

Die EU verkündet das Ende russischer Gasimporte – aber präsentiert (noch) keine juristische Grundlage. Experten warnen: Was die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Innovation Neuro-Webdesign: „Die meisten Firmenwebsites scheitern am Menschen“
13.05.2025

Viele mittelständische Websites wirken modern, funktionieren aber nicht. Warum? Sie ignorieren die Psychologie der Nutzer. Jonas Reggelin,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...