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Wochenausblick: Bayer bleibt mit starken Gewinnen Lichtblick am deutschen Aktienmarkt

Lesezeit: 3 min
09.05.2022 16:30  Aktualisiert: 09.05.2022 16:30
Die Märkte werden derzeit von einer Vielzahl von Faktoren belastet. Nur eine Aktie aus dem Dax gibt ein positives Beispiel.
Wochenausblick: Bayer bleibt mit starken Gewinnen Lichtblick am deutschen Aktienmarkt
Am Mittwoch gibt es neue Informationen über die Entwicklung der Inflation. (Foto: dpa)

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"Es zeichnet sich ab, dass wir trotz aller Unsicherheiten in der Welt sehr erfolgreich ins Jahr gestartet sind. Gerade im Agrargeschäft sehen wir ein deutlich positiveres Marktumfeld als in den vergangenen Jahren." Das hat der Vorstandschef von Bayer, Werner Baumann, in seiner Rede zur Hauptversammlung Ende April gesagt.

Und jetzt sieht es ganz danach, dass er Recht behalten würde: So hat das Unternehmen wohl im ersten Quartal einen Gewinn je Aktie von 2,96 Euro erzielt. Davon gehen die Analysten aus, wenn das Schwergewicht im Dax am Dienstag seine Bilanz vorlegt. Im zweiten und dritten Quartal dürfte das Plus je Anteilsschein wohl bei 1,87 Euro und 1,05 Euro liegen, glauben die Experten. Fürs Gesamtjahr rechnen sie mit einem Gewinn je Aktie von 7,12 Euro.

Der Bayer-Kurs hat zum Wochenstart bis 16 Uhr 0,8 Prozent auf 59,51 Euro eingebüßt. In den vergangenen drei Monaten beobachteten die Börsianer einen Rückgang um etwa zehn Prozent. In den vergangenen sechs Monaten ist die Aktie gestiegen - und zwar um 17 Prozent. Darüber hinaus ist das Papier in den vergangenen zwölf Monaten um neun Prozent geklettert.

Damit hat sich die Aktie des Konzerns anders als der Gesamtmarkt entwickelt: Der Dax hat bis 16 Uhr 1,3 Prozent auf Niveaus um 13.490 Punkte verloren. Die psychologisch wichtige Marke von 14.000 Zählern erscheint derzeit ziemlich weit entfernt zu liegen. In den vergangenen drei Monaten gab es einen Verlust von 13 Prozent. In vergangenen zwölf Monaten lag das Minus bei 12 Prozent.

Wachsende Kosten und Ukraine-Krieg belasten die Märkte

Denn die Märkte werden von einer Vielzahl von Faktoren belastet, die teilweise nur schwer einschätzbar sind. Neben den steigenden Zinsen in den USA vertiefen die allgemein wachsenden Kosten und die Unwägbarkeiten im Ukraine-Krieg den Anlegern die Sorgenfalten auf der Stirn. Möglicherweise erlässt der Westen neue Sanktionen gegen Russland, die wiederum die Stimmung an den Märkten erheblich verschlechtern könnten.

Wie die geschäftliche Atmosphäre in der Eurozone und in Deutschland bisher im Mai gewesen ist, erfahren die Börsianer am Dienstag. Die Experten gehen davon aus, dass der ZEW-Index bei einem negativen Wert von 45 gelegen hat. Bei der vorangegangenen Messung betrug das Niveau minus 43. In Deutschland hat das Barometer wahrscheinlich bei minus 43 gelegen, während es davor noch minus 41 angezeigt hat.

Darüber hinaus warten die Anleger auf bedeutsame makroökonomische Daten aus den USA. Um 12 Uhr MEZ veröffentlichen die Verantwortlichen Statistiken über die Stimmung unter den Managern kleiner Unternehmen im April, die vom NFIB-Small-Business-Optimism-Index abgebildet werden. Die Ökonomen rechnen mit einem Wert von 93, der im März noch bei 93,2 gelegen hat.

Doch das ist noch nicht alles: Danach werden Zahlen über die Verkäufe der größten Einzelhandelsunternehmen in den USA veröffentlicht. Es geht um die vergangene Woche zwischen dem 2. und 6. Mai. Die Umsätze haben in der Vorwoche ein Wachstum um 15,2 Prozent ausgewiesen. Die Experten liefern keine Schätzungen. Zusätzlich erfahren die Börsianer, wie die Stimmung unter den Verbrauchern bisher im Mai ausgefallen ist. Der Wirtschaftsindex IBD/ TIPP-Economic-Optimism-Index hat wahrscheinlich bei einem Niveau von 47 gelegen, glauben die Fachleute. Bei der vorangegangenen Messung hat der Wert 45,5 betragen.

Ebenso gewährt Porsche Einblicke in sein Zahlenwerk für die ersten drei Monate. Der Fachdienst „Finanzen.net“ nennt hierfür keine Schätzungen. Die Analysten rechnen allerdings fürs Gesamtjahr mit einem Gewinn je Aktie von 15,98 Euro. Die Aktie hat zum Wochenstart bis 16 Uhr 2,8 Prozent auf Niveaus von 74,50 Euro verloren. In den vergangenen drei Monaten hat es einen Rückgang um 3,2 Prozent gegeben. In den vergangenen sechs Monaten notierten die Anleger ein Minus von 11,5 Prozent. Und zwölf Monate zuvor hat der Kurs etwa 100 Euro betragen - war also mehr als ein Viertel größer als jetzt.

Anleger warten auf Inflationsraten aus China, Deutschland und aus den USA

Am Mittwoch gibt es wieder Neuigkeiten über die Entwicklung der Inflation – also eines der wichtigsten Themen, welche seit geraumer Zeit die Märkte bewegen. Die Chinesen teilen mit, wie sich die Preisteuerung im April entwickelt hat. Die Volkswirte gehen von einem Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,8 Prozent aus. Die Experten glauben, dass die Steigerung gegenüber dem Vormonat bei 0,1 Prozent gelegen hat. Darüber hinaus rechnen die Fachleute damit, dass der Erzeugerpreis-Index im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent gestiegen ist.

Zusätzlich informiert hierzulande das Statistische Bundesamt, wie sich die Inflation im vierten Monat in Deutschland entwickelt hat. Die Ökonomen rechnen mit einem Wachstum von 7,4 Prozent. Doch nicht nur in China und in Deutschland, sondern auch in den USA wird die politisch hochbrisante Inflationsrate präsentiert. Die Schätzungen liegen für den April bei 8,2 Prozent, nachdem der Wert im Februar noch 8,5 Prozent betragen hat.

Am Donnerstag rückt ebenso die Präsentation des Erzeugerpreis-Indexes aus dem April in den Fokus. Die Ökonomen rechnen mit einem Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent. Im Vormonat hat die Steigerung bei 11,2 Prozent gelegen. Zusätzlich erfahren die Börsianer, wie die Zahl der Erst- und Folgeanträge für die Arbeitslosenversicherung in der vergangenen Woche zwischen dem 2. und 6. Mai ausgefallen ist. Die Volkswirte rechnen mit 205.000 beziehungsweise 193.000. In der Vorwoche haben die Tabellen noch 200.000 und 188.000 ausgewiesen.

Am Freitag gibt es noch einmal Informationen, wie sich in den USA im April die Export- und Importpreise entwickelt haben. Die Volkswirte glauben, dass die Ausfuhren im vierten Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20 Prozent gestiegen sind. Die Importe sollen hingegen wohl um 14 Prozent geklettert sein.


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