Technologie

DB Schenker plant Roboter-Küstenschiff ohne Besatzung

Autonome Autos werden noch eine Zeitlang auf sich warten lassen - die Entwicklung von autonomen Schiffen ist schon viel weiter fortgeschritten.
29.05.2022 07:56
Lesezeit: 1 min
DB Schenker plant Roboter-Küstenschiff ohne Besatzung
Dieser autonom fahrende Zubringer soll in Kürze an der norwegischen Küste unterwegs sein. (Foto: Naval Dynamics)

Mit Blick in die Zukunft: Die zur Deutschen Bahn gehörende Spedition "DB Schenker" plant, für die "Ekornes AS" in Norwegen ein vollelektrisches, autonomes Container-Zubringerschiff zu betreiben. Die Ekornes AS ist der größte Möbelproduzent Skandinaviens. Weitere Kooperationspartner sind der Schiffsentwickler "Naval Dynamics" sowie die in der maritimen Industrie tätigen Unternehmen "Kongsberg" und "Massterly".

Die Idee: Der autonome Zubringer soll die traditionellen Containerschiffe ersetzen, die auf einer 43 Kilometer langen Strecke zwischen dem betriebseigenen Hafen der "Ekornes AS" in der Kleinstadt Ikornnes und dem Hafen von Alesund an der norwegischen Westküste verkehren. Die Strecke ist in ungefähr drei Stunden zu bewältigen. Von Alesund aus werden die wichtigsten Seefrachthäfen in Europa bedient.

Das neue 50 Meter lange Schiff kann eine Last von 300 Tonnen befördern und ist für einen autonomen und emissionsfreien Betrieb konzipiert. Es soll unbemannt fahren, aber von einer an Land gelegenen Schaltstelle des Kooperationspartners "Massterly" überwacht werden.

Mit dem neuen Schiff wolle man den Güter-Transport auf der Straße mit seinem beträchtlichen CO2-Fußabdruck hin zu einem sauberen, energieeffizienten Kurzstrecken-Seeverkehr verlagern, heißt es von den Projektpartnern. Sie erhoffen sich staatliche Subventionen für die Aspekte Nachhaltigkeit und Technologie.

"Dieses einzigartige Unterfangen ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu umweltfreundlicheren Lieferketten und fügt sich in unsere allgemeine Nachhaltigkeitsagenda für die Seefracht ein", sagt Knut Eriksmoen, CEO Norwegen von DB Schenker.

Grundsätzlich kann man allerdings davon ausgehen, dass die erste Generation solcher Schiffe lediglich kurze und einfache Fahrten, bei denen die Strecke mehr oder weniger nur geradeaus führt, bewältigen kann. Für Fahren auf hoher See sind autonome Schiffe definitiv noch nicht geeignet. Die Technik ist noch zu unausgereift, um komplizierte Manöver auf See durchzuführen - für letztere benötigt man weiterhin eine menschliche Besatzung.

LESEN SIE AUCH:

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/503104/Singapur-baut-den-autonomen-Schlepper-Experten-sind-skeptisch

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/509437/ABB-Voellig-unbemannte-autonome-Schiffe-sind-nur-als-Faehre-oder-Schlepper-moeglich

hdeutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2018/08/09/norweger-entwickeln-autonom-fahrendes-roboter-schiff

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Indien: Was passierte bei Flug AI171?
13.06.2025

Mehr als 240 Menschen starben bei einem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien. Premierminister Narendra Modi besuchte den einzigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüsseler Kompromiss: EU führt Handelsquoten für Ukraine wieder ein – Litauen hofft auf Preisstabilisierung
13.06.2025

Handelsstreit mit Folgen: Die EU führt wieder Quoten für ukrainische Agrarimporte ein. Litauen atmet auf, Kiew warnt vor...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Der Microlino: Wie ein Schweizer Tüftler dem SUV-Wahnsinn trotzt
13.06.2025

SUVs dominieren unsere Straßen – größer, schwerer, ineffizienter. Doch ein Schweizer Tüftler stellt sich gegen diesen Trend: Wim...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn der Chef den Hund mitbringt: Sind Haustiere im Büro eine Revolution im Büroalltag?
13.06.2025

Ein Hund im Büro bringt gute Laune, sorgt für Entspannung und fördert das Teamgefühl – doch nicht alle sind begeistert. Warum...

DWN
Politik
Politik EU-Sanktionen wegen Russland-Handel: Brüssel zielt nun auch auf Chinas Banken
13.06.2025

Die EU plant erstmals Sanktionen gegen chinesische Banken wegen Unterstützung Russlands durch Kryptowährungen. Peking reagiert empört...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Kurse unter Druck: Markt reagiert panisch auf Nahost-Eskalation
13.06.2025

Explodierende Spannungen im Nahen Osten bringen den Kryptomarkt ins Wanken. Bitcoin fällt, Ether bricht ein – Anleger flüchten panisch...