Deutschland

Der Windpark Arcadis Ost 1: Startschuss für neue Offshore-Anlagen

Arcadis Ost 1 ist der erste Offshore-Windpark der komplett unter Einsatz von schwimmenden Plattformen gebaut wird.
24.06.2022 11:43
Aktualisiert: 24.06.2022 11:43
Lesezeit: 1 min

Ein symbolischer Ort gesamtdeutscher Energiepolitik: In der Mecklenburg-vorpommerschen Stadt Lubmin stehen nicht nur die Ruinen eines Atomkraftwerks, enden nicht nur die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2, sondern hier landet demnächst auch das Seekabel des Übertragungsnetzbetreibers, das den Strom aus dem neuen Windpark Arcadis Ost 1 auf das Festland leitet.

Der Offshore-Windpark, der 19 Kilometer nordöstlich von Rügen gebaut wird, soll Anfang 2023 in Betrieb gehen. Er steht unter anderem für das Versprechen der derzeitigen Regierung künftig die Energieversorgung zu sichern und von russischem Erdgas unabhängig zu werden. Zwar zählt er mit 257 Megawatt Nennleistung nicht zu den großen Windparkanlagen, allerdings sind die 27 Windränder immerhin imstande, 300.000 Haushalte mit Energie zu versorgen.

Auch von Interesse: Arcadis Ost 1 ist der erste Offshore-Windpark, der komplett unter Einsatz von schwimmenden Plattformen gebaut wird – eine hochmoderne Technologie, die über unebenem Meeresgrund effizienter ist als die bisher üblichen Installationsschiffe, die für diese Arbeiten Pylone auf den Meeresgrund absenken müssen.

Der Offshore-Park steht symbolisch für das Versprechen von Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, die Offshore-Windkraft in der Nord- und Ostsee massiv auszubauen. „Die erneuerbaren Energien bilden künftig die zentrale Grundlage der Stromversorgung“, so Habeck. „Dafür ist ausreichend Strom aus Offshore-Anlagen unabdingbar. Gerade Windkraft auf See liefert besonders beständig Energie.“

Europaweit wurden 2021 vier Gigawatt (GW) Offshore-Windkraft zugebaut – in Deutschland sind bis 2025 derzeit 3,1 GW geplant. Dabei müssen jedes Jahr 2,5 GW neu ans Netz gehen, um die Vorgabe aus dem "Osterpaket“ der Bundesregierung zu erfüllen und die Leistung von derzeit 7,8 auf 30 Gigawatt bis 2030 zu steigern.

Die Windenergie ist ein kompliziertes Geschäft. So wurde das 570-Millionen-Euro-Projekt Arcadis Ost 1 von der belgischen Firma Parkwind zusammen mit der flämischen Investmentgesellschaft PMV und der OstseeWindEnergie entwickelt, wobei letztere wiederum, von den drei Partnern Oberhessische Versorgungsbetriebe, Stadtwerke Bad Vilbel und WV Energie getragen wird.

Parkwind entwickelt, finanziert, errichtet und betreibt seit mehr als zehn Jahren Offshore-Windparks. Für das Unternehmen ist Arcadis Ost 1 das erste Projekt außerhalb von Belgien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Selenskyj will Neuwahlen möglich machen - Ukraine könnte binnen 60 bis 90 Tagen wählen
10.12.2025

Seit dem russischen Überfall im Februar 2022 fanden keine Wahlen in der Ukraine statt. Die reguläre Amtszeit des Präsidenten lief im Mai...