Die durch Lieferkettenprobleme beeinträchtigte Produktion im EU-Automarkt zeigt keine Anzeichen für eine Trendwende. Im Juni fielen die Pkw-Neuzulassungen um 15,4 Prozent auf 886.510 Fahrzeuge, wie der europäische Herstellerverband ACEA am Freitag mitteilte. Das ist der tiefste Stand in einem Juni seit dem Jahr 1996.
Von den vier wichtigsten Märkten war der Rückgang am stärksten auf dem deutschen Markt zu spüren, mit 18,1 Prozent weniger Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat, gefolgt von Italien (minus 15 Prozent), Frankreich (minus 14,2 Prozent) und Spanien (minus 7,8 Prozent). Im ersten Halbjahr sank die Anzahl der neu zugelassenen Autos in der EU um 14 Prozent auf etwa 4,6 Millionen Einheiten.
Der anhaltende Halbleitermangel, hochschnellende Rohstoff- und Energiekosten und der Krieg in der Ukraine machten Autobauer in ganz Westeuropa - einschließlich der Länder der Europäischen Freihandelsassoziation EFTA und Großbritannien - in der ersten Jahreshälfte zu schaffen. Am härtesten getroffen waren die Hersteller Volvo und Mazda mit Rückgängen von 49,1 beziehungsweise 47,5 Prozent. Die deutsche Marke VW büßte 22,3 Prozent gegenüber dem Corona-geprägten Vorjahr ein. Bei BMW waren es minus 19,3 Prozent, bei der Opel-Mutter Stellantis minus 15,4 Prozent und bei Mercedes-Benz minus 2,2 Prozent. Frankreichs Renault wuchs im gleichen Zeitraum um 0,8 Prozent.