Klein aber vielversprechend: Wissenschaftler an der chinesischen Universität Sichuan haben rund 1,3 Zentimeter lange Roboter entwickelt, die imstande sein sollen, winzige Plastikteile, sogenanntes Mikroplastik, aufzusaugen, das im Wasser schwimmt. Dabei legen sie in weniger als vier Sekunden bis zu zehn Zentimeter zurück.
Mikroplastik ist in den Weltmeeren ein großes Problem für die Tier- und Pflanzenwelt. Denn es kann von im Wasser lebenden Organismen aufgenommen oder gefressen werden und dabei große Schäden verursachen.
Mittlerweile ist es so schlimm geworden, dass Mikroplastik nicht nur in den Tiefen der Ozeane, sondern auch auf den Gipfeln der Berge gefunden wird.
Roboterfische treiben selbständig in den Gewässern
Die jetzt von den Forschern der Universität Sichuan entwickelten Roboterfische treiben selbständig in den Gewässern und suchen nach schwimmendem Plastik, indem sie sich mit Farbstoffen, Antibiotika und Schwermetallen im Plastik verbinden. Sie selbst bestehen aus einem sehr widerstandsfähigen Perlmutt-Material, das sich normalerweise im Innern von Muscheln befindet.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Fische in schwer zugänglichen Gebieten sowie stark befahrenen Schifffahrtsstraßen gut funktionieren könnten. Außerdem seien die Fische selbstheilend, das heißt, sie reparieren sich selbst, wenn sie beschädigt werden.
Allerdings meint Yuyan Wang, eine der Hauptverantwortlichen der Forschergruppe, dass noch weitere Studien notwendig seien, um eine endgültige Aussage über die Tauglichkeit der Mini-Roboter in der realen Welt tätigen zu können.
Das Plastik-Plage
Das größte Problem mit Plastik ist, dass es größtenteils weder biologisch abbaubar ist, noch wie etwa Papier verrottet. Und: Es werden jedes Jahr rund 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon gelangen mehr als acht Millionen Tonnen in die Weltmeere.
Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2050 die Menge an Plastik im Meer ebenso viel wiegen wird, wie die Menge an Fischen.
Alle Tiere, ob sie nun im Wasser oder auf dem Land leben, können von Plastik verletzt werden. So können unter anderem Vögel, Fische und Schalentiere, Plastik mit Nahrung verwechseln, wenn es in kleinere Stücke verfallen ist. Eine von drei Meeresschildkröten und etwa 90 Prozent der Seevögel haben bereits Plastik gefressen. Rund 100.000 Tiere im Meer werden jährlich durch Plastik getötet. (ps)