Politik

Ohne Atomkraft: Japan plant höheren CO2-Ausstoß

Lesezeit: 1 min
15.11.2013 12:55
Statt die CO2-Emissionen in Japan um 25 Prozent zu verringern, rechnet die Regierung nun mit einem Anstieg um 3 Prozent. Nach Fukushima ist unklar, wie viele japanische Reaktoren wieder angeschaltet werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  
Klima  
Atomkraft  

Nach der Abkehr von der Atomenergie stampft Japan seine Klimaschutzziele ein. Der Treibhausgas-Ausstoß kann nach Darstellung der Regierung wegen der stärkeren Nutzung fossiler Energieträger nicht wie ursprünglich geplant deutlich verringert werden.

„Wir müssen unsere ehrgeizige Vorgabe reduzieren“, sagte Hiroshi Minami, Japans Verhandlungsführer bei der UN-Klima-Konferenz in Warschau, am Freitag. „Das neue Ziel basiert auf null Nuklear-Energie in der Zukunft.“

Geplant ist demnach nun ein Abbau der CO2-Emissionen um 3,8 Prozent bis zum Jahr 2020 im Vergleich zum Niveau von 2005. Dies entspricht aber 3 Prozent mehr Emissionen als im Jahr 1990, das bei Klimaverhandlungen als Bezugswert gilt. Bislang hatte Japan für diesen Zeitraum eine Verringerung um 25 Prozent angestrebt.

Die UN-Klimakonferenz findet derzeit vor dem Hintergrund des stärksten Sturms seit Beginn der Aufzeichnungen statt. Der Taifun Haiyan hat große Teile der Philippinen zerstört. Seine Wucht wird von Politikern, Lobby-Gruppen und Klima-Forschern auf einen menschengemachten Klimawandel zurückgeführt (mehr hier). Sie fordern höhere CO2-Steuern beziehungsweise Verbote.

Ein Erdbeben und ein Tsunami hatten im Frühjahr 2011 zu einer Kernschmelzen und Explosionen im AKW Fukushima nördlich von Tokio geführt. Japan hat sich daraufhin von der Atomenergie abgewendet.

Der japanische Regierungschef Shinzo Abe plädiert allerdings für eine Rückkehr, um den hohen Energiebedarf des Landes zu decken.

Die Atom-Katastrophe von Fukushima hat weltweite Auswirkungen. Im März wird die erste große Welle mit radioaktiv verseuchtem Wasser die US-Westküste erreichen (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...