Politik

China: Ein-Kind-Politik soll gelockert werden

Mehr Kinder, weniger Auflagen. Die chinesische Regierung kündigt umfassende Reformen an. In Zukunft dürfen Paare ein zweites Kind bekommen, wenn eines der Eltern Einzelkind ist. Erstmals in der Geschichte Chinas sinkt die Zahl der arbeitsfähigen Personen.
15.11.2013 13:47
Lesezeit: 1 min

In Zukunft sollen in China Ehepaare zwei Kinder haben dürfen. Und zwar, wenn eines der beiden Elternteile selbst Einzelkind ist. Dies beschloss die Kommunistische Partei (KP) Chinas am Freitag nach viertägigen Beratungen.

Seit den 1970er-Jahren gilt die Ein-Kind-Politik: In der Stadt dürfen Paare nur ein Kind bekommen. Paare auf dem Land dürfen ein zweites bekommen, wenn das erste ein Mädchen ist.

Ende 2012 war in China das erste Mal die Zahl der arbeitsfähigen Personen um 3,45 Millionen Menschen gesunken. Behörden warnten, dass sich mit diesem Trend die Wettbewerbsfähigkeit bis zum Jahr 2030 entscheidend verringern wird, berichtet Die Welt.

In den vier Jahrzehnten der Geburtenplanung sind in China aufgrund der Auflagen 400 Millionen Kinder weniger geboren worden. Vor 1970 brachte eine Chinesin durchschnittlich 5,8 Kinder zur Welt. 2012 waren es nur noch 1,5 Kinder.

Die chinesische Regierung will künftig auch weniger stark in die Wirtschaft eingreifen. Ein entsprechendes umfangreiches Reformpaket beinhaltet unter anderem, die Förderung ausländischer Investitionen sowie eine Zinsreform und eine Stärkung der Eigentumsrechte. Auch die Sozialsysteme sollen umgebaut werden.

Chinas Präsident Xi Jinping kündigte der staatlichen Agentur Xinhua zufolge an, die Reformen mit größerem Druck voranzutreiben, um ein gesundes Wirtschaftswachstum sicherzustellen. Vorab durchgesickerte Details zu den Plänen befeuerten am Freitag bereits den chinesischen Aktienmarkt.

Die regierenden Kommunisten hatten am Dienstag Reformen angekündigt, um in dem Schwellenland bis zum Jahr 2020 mehr Marktwirtschaft zuzulassen. Zunächst war unklar, wie diese detailliert aussehen würden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...