Politik

Italien: Monti tritt als Finanzminister zurück

Das zweite Amt, das Mario Monti seit seinem Antritt im November vergangenen Jahres innehatte, wird der Premier nun niederlegen. Monti bereitet damit seinen langsamen Ausstieg aus der Politik vor. Offenbar ist Monti nicht davon überzeugt, dass er die angekündigten Reformpläne auch wird durchsetzen können.
12.07.2012 00:43
Lesezeit: 1 min

Mario Monti ist amtsmüde, zumindest zu 50%. Wie die Regierung am Mittwoch mitteilte, wird Monti seine Doppelrolle um die Hälfte reduzieren und vom Amt des Finanzministers zurücktreten. Sein Nachfolger soll der derzeitige Vize-Finanzminister Vittorio Grilli werden. Monti hatte vor einigen Tagen angekündigt, nicht für eine weitere Periode als Ministerpräsident zur Verfügung zu stehen. Damit begibt sich der frühere Goldman Sachs-Banker langsam, aber sicher in den Modus einer lahmen Ente. Er dürfte am Ende vor allem die Sorge haben, dass es ihm nicht gelingen könnte, auch nur einen Bruchteil seiner groß verkündeten Reformpläne umzusetzen. Ein erstes Reförmchen war erst kürzlich verkündet worden (hier).

Darüber hinaus wird auch ein neuer Ausschuss entstehen, der die Wirtschafts- und Finanzpolitik koordinieren soll, der jedoch wieder der Direktive Mario Montis unterstellt sein wird. Zum Ausschuss sollen unter anderem Mario Monti, Vittorio Grilli sowie der Industrieminister Corrado Passera und der Governeur der Bank of Italy, Ignazio Visco, gehören.

Wie der Industrieminister Corrado Passera, der einst Chef der zweitgrößten Bank Italiens, der Intesa Sanpaolo, war, ist auch der zukünftige Finanzminister Vittorio Grilli in der Finanzbranche bekannt. Er war früher Geschäftsführer der Credit Suisse und Berater von Unternehmen wie dem Energieriesen Enel und der Fluggesellschaft Alitalia.

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