Politik

Schweden: Industrieproduktion sackt wegen Eurokrise ab

Entgegen der Erwartungen sank die schwedische Industrie im Februar so stark wie zuletzt 2009. Die exportorientierte Nation spürt die Folgen der Eurokrise. Angesichts dessen stellt sich die Frage, ob es die Entscheidung der Zentralbank, den Leitzins nicht weiter zu drosseln, richtig war.
11.04.2012 22:51
Lesezeit: 1 min

Die schwedische Zentralbank hatte vergangenes Jahr den Leitzins zweimal auf letztlich 1,50 Prozent gesenkt, als sich die Schuldenkrise in der Eurozone verschärfte. Eine weitere Zinssenkung hatte die Zentralbank jedoch nicht in Aussicht gestellt. Die Vizegouverneurin der Zentralbank, Karolina Ekholm, sagte vergangenen Monat am Rande einer Konferenz sogar, dass die schwedische Wirtschaft die Talsohle bereits erreicht habe. Doch die neuesten Daten stellen die Entscheidung der schwedischen Zentralbank in Frage.

Schwedens Wirtschaft ist stark vom Export abhängig und ausgerechnet das strauchelnde Europa ist der größte Exportmarkt für das Land. Nun wird die Eurokrise auch in Schweden spürbar. Die Industrieproduktion des Landes ging im Februar deutlich stärker zurück als erwartet. Sie fiel um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat– der größte Rückgang seit 2009. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank sie sogar um 7,1 Prozent, so dass schwedische Statistikamt. „Das sind viel schwächere Daten als wir erwartet hatten“, sagt Sanna Eckardt von SEB. Von Reuters befragte Analysten hatten sogar einen Gewinn von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erwartet. Zudem gingen auch die Auftragseingänge in der Industrie gegenüber Januar um 5,5 Prozent zurück.

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