Der italienische Ministerpräsident, Mario Monti, ist stolz auf die strukturellen Reformen, die er auf den Weg gebracht hat. Und er betont auch immer wieder gern, dass die gestiegenen Kreditkosten ungerechtfertigt sind (hier). Nicht das Land selbst ist verantwortlich für die Skepsis der Finanzmärkte. Bisher schien sich die Regierung Italiens auch nicht wirklich mit der Verschuldung des Landes auseinander zu setzen.
Doch nun kommt ein wenig Bewegung ins Spiel, wenngleich auch mit überschwänglichen Erwartungen. Der italienische Finanzminister, Vittorio Grilli, sagte in einem Interview mit der Zeitung Corriere della Sera, dass der Staat öffentliche Vermögenswerte veräußern werde. Bis zu 20 Milliarden Euro jährlich sollen durch diese Verkäufe über einen Zeitraum von 5 Jahren erzielt werden.
Jedes Jahr sollen Vermögenswerte im Wert von bis zu einem Prozent des BIP veräußert werden, so Vittorio Grilli. Dadurch und mittels eines Wachstums von einem Prozent jährlich könnte die Staatsverschulung „innerhalb von fünf Jahren um 20 Prozent“ reduziert werden. 2011 stieg die öffentliche Verschuldung auf 120,1 Prozent des BIP – in diesem Jahr wird sie der Regierung zufolge 123,4 Prozent erreichen.
Das Konzept erinnert stark an Griechenland: Erst vor kurzem hatte die griechische Regierung angekündigt, einen Großteil der Staats-Sanierung lieber auf Privatisierungen betreiben zu wollen als über Einsparungen im öffentlichen Dienst (hier).