Finanzen

Puerto Rico droht die Staatspleite

Die Sorge wächst, dass Puerto Rico die Zinsen für seine massiven Schulden nicht mehr aufbringen kann. Die Staatsanleihen des Freistaats haben massiv an Wert verloren. Die Gläubiger stellen sich auf einen Schuldenschnitt ein.
18.01.2014 00:00
Lesezeit: 1 min

Puerto Rico kann möglicherweise die Zinsen für seine massiven Schulden nicht mehr bedienen. Den Gläubigern drohen massive Verluste.

Puerto Ricos Gläubiger, darunter Hedge-Fonds, trafen sich am Donnerstag mit Umschuldungs-Profis, berichtet die FT. Ein Zahlungsaufschub für Puerto Ricos öffentliche Schulden im Umfang von 70 Milliarden Dollar und seine ungedeckten Rentenverpflichtungen von 40 Milliarden Dollar wird immer wahrscheinlicher.

Am Mittwoch sagte die Regierung des Freistaats innerhalb der USA, sie tue „alles Notwendige, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen“. Gouverneur Alejandro Garcia Padilla hat die Steuern erhöht und das Defizit verringert. Die offizielle Arbeitslosenquote des Freistaats ist mit 14 Prozent doppelt so hoch wie der US-Durchschnitt.

Die Lehrer Puerto Ricos hatten gegen eine Reform ihres Rentensystems protestiert, die die Finanzen der Karibik-Insel stabilisieren sollte. Das oberste Gericht stoppte die Reform am Mittwoch, berichtet Reuters. Daraufhin stiegen die Renditen auf Staatsanleihen. Doch auch wenn die Investoren offenbar ein Risiko von Zahlungsausfällen sehen. „Alle denken, dass sie rechtzeitig verkaufen können“, so einer der Berater.

Bei der aktuellen Schuldenlast fallen Zinszahlungen von 3,4 bis 3,8 Milliarden Dollar pro Jahr an. Es bestehen Zweifel, ob Puerto Rico das Geld dafür aufbringen kann. Dadurch steigen die Zinsen für neue Schulden. Es ist ein Teufelskreis. „Wenn sie kein neues Geld mehr bekommen, müssen sie aufhören zu zahlen“, sagte einer der Umschuldungs-Berater.

Puerto Ricos Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 14.000 Dollar, das Pro-Kopf-Einkommen bei 17.000 Dollar. Dies entspricht einer Schuldenquote von 83 Prozent. Kalifornien, Illinois und New York haben entsprechende Pro-Kopf-Schuldenquoten von 6 Prozent.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...