Finanzen

IWF: USA gewinnt Machtkampf gegen China

Die US-Regierung setzt sich bei den Reformvorhaben des IWF durch. Eigentlich sollte die Stärkung von Schwellenländern wie China bereits vor einem Jahr beschlossen werden. Nun verzögert sich der Reformprozess weiter.
24.01.2014 13:15
Lesezeit: 1 min

Die schon vor über drei Jahren verabredete grundlegende Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) sollte nach Auffassung der IWF-Führung nach mehrfachen Verzögerungen nun bis Januar 2015 abgeschlossen werden. Das Exekutiv-Direktorium erklärte in Washington, angesichts immer neuer Verzögerungen sei zusätzliche Zeit nötig, um das Mammutprojekt endlich abzuschließen. Durch die Reform sollen aufstrebende Schwellenländer wie China mehr Macht und Einfluss in der Institution erhalten. Das IWF-Gremium schlug dem Gouverneursrat, dem höchsten Entscheidungsgremium des Fonds, vor, die Frist dafür um ein Jahr zu verlängern.

Ursprünglich sollte die mit umfassenden strukturellen Veränderungen einhergehende Reform der Stimmrechte und der Kapitalstruktur im Fonds (Quotenreform) im Januar 2013 abgeschlossen werden. Wegen der US-Präsidentschaftswahlen verzichtete die Regierung aber zunächst darauf, den Kongress mit diesem Thema zu befassen, bei dem es auch um zusätzliches Kapital für den Fonds geht. Vor wenigen Tagen scheiterte dann zum wiederholten Mal ein Versuch der US-Regierung, den Kongress für diese Beschlüsse zu gewinnen. China und der Fonds selbst reagierten darauf mit Kritik.

Die USA sind der größte Anteilseigner und verfügen mit ihrem hohen Kapitalanteil über eine Sperrminorität für wichtige Beschlüsse im Fonds.

Den Reformbeschlüssen fehlt im Kreise der IWF-Mitglieder immer noch die notwendige Mehrheit von 85 Prozent des Kapitals. Bislang haben zwar 141 der 188 Mitgliedsländer ihr Ja gegeben, doch repräsentieren sie nur 76,1 Prozent des IWF-Kapitals. Damit ist die Reform weiterhin auf die lange Bank geschoben. Das Thema wird die nächste IWF-Frühjahrestagung intensiv beschäftigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wertvollster Fußballer der Welt: Lamine Yamal knackt 400-Millionen-Marke
07.06.2025

Ein 17-Jähriger dominiert den globalen Fußballmarkt: Lamine Yamal ist mehr wert als ganze Bundesligateams – und verkörpert die extreme...

DWN
Politik
Politik Der Weltraum als nächstes Schlachtfeld – Europas Sicherheit steht auf dem Spiel
07.06.2025

Der Orbit wird zur neuen Frontlinie geopolitischer Machtspiele. Wie private Satelliten, militärische Strategien und neue Allianzen die...

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Verteidigung der Zukunft: Hensoldt rüstet Europa mit Hightech auf
06.06.2025

Kaum ein Rüstungsunternehmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren so grundlegend gewandelt wie Hensoldt. Aus einer ehemaligen...

DWN
Politik
Politik Trump gegen Europa: Ein ideologischer Feldzug beginnt
06.06.2025

Donald Trump hat Europa zum ideologischen Feind erklärt – und arbeitet systematisch daran, den Kontinent nach seinen Vorstellungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...