Lesezeit: 1 min
19.02.2014 17:15
Die Regierung verlegt zur Verstärkung Elite-Soldaten nach Kiew. Gleichzeitig entlässt Janukowitsch seinen Armee-Chef Samana. Nachfolger wird der bisherige Marine-Chef.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

 Update: Viktor Janukowitsch ernennt Marinechef Admiral Juri Iljin zum neuen Armeechef. Sein Vorgänger, Generaloberst Wolodimir Samana, wurde zum Mitglied des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates ernannt. Eine Erklärung für den Wechsel und den Zeitpunkt gab es nicht.

Die ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) kündigte zuvor eine landesweite „anti-terroristische Operation“ an. Zahlreiche Verwaltungsgebäude seien in den vergangenen Stunden gestürmt worden. Dabei seien Waffen und Munitionsdepots „von extremistischen Gruppen“ geplündert worden, begründen die Behörden den Schritt. Luftlandetruppen wurden zur Verstärkung nach Kiew verlegt.

„Radikale und extremistische Gruppierungen stellen mit ihren Handlungen eine reale Gefahr für das Leben von Millionen Ukrainern dar“, teilte der SBU mit.

Zudem werden Ermittlungen gegen Politiker wegen versuchter Machtübernahme angekündigt.

Gleichzeitig erklärten Gegner von Janukowitsch die Großstadt Lwiw (Lemberg) für politisch autonom. Die Regionalversammlung von Lwiw warf der Regierung in Kiew vor, in der fast 500 Kilometer östlich gelegenen Hauptstadt einen „offenen Krieg“ gegen die Demonstranten zu führen. Daher nehme sie die Exekutive in ihrem Gebiet in eigene Hände. Lokale Medien berichteten von ähnlichen Vorgängen in mehreren anderen westlichen Städten, wo Regierungsgegner ebenfalls öffentliche Gebäude besetzt hielten.

Am Donnerstag werden sich die EU-Außenminister zu Beratungen über Sanktionen in Brüssel treffen.

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski reist bereits am Mittwoch in die Ukraine. Er werde im Auftrag der EU in die Ukraine fliegen, kündigte der Minister via Twitter an.

Zuvor hatten sich die EU-Staaten nach polnischen Angaben grundsätzlich darauf verständigt, wegen des Gewaltausbruchs in Kiew Sanktionen gegen ukrainische Regierungsvertreter zu verhängen. Der stellvertretende polnische Außenminister Piotr Serafin sagte, Ministerpräsident Donald Tusk habe in seinen Telefonaten mit anderen EU-Staats- und Regierungschefs volle Zustimmung für Strafmaßnahmen erhalten.

Die US-Regierung fordert die ukrainische Regierung auf, die Bereitschaftspolizei zurückzuziehen, eine Kampfpause auszurufen und Gespräche mit der Opposition aufzunehmen. Die Regierung in Washington ziehe ebenfalls Sanktionen in Erwägung ziehe. Mit der EU berate man darüber, welche Einzelpersonen für die Gewalt in der Ukraine verantwortlich gemacht werden sollten.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...