Finanzen

Krise in Italien: Städten fehlen 580 Millionen Euro

Lesezeit: 1 min
24.07.2012 22:58
Im Rahmen der Sparmaßnahmen und der Bekämpfung der kommunalen Defizite müssen italienische Städte geplante Umsatzerlöse von rund 580 Millionen Euro aus ihren Bilanzen streichen. Etliche italienische Städte leiden unter den Kürzungen der Regierung – diese hohen Abschreibungen bereiten ihnen weitere massive Finanzprobleme.
Krise in Italien: Städten fehlen 580 Millionen Euro

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Mario Monti hat es bisher nicht geschafft, Italien aus den kritischen Beobachtungen der Investoren herauszuziehen. Die Zinssätze für italienische Anleihen steigen weiter, der Wirtschaft geht es schlecht und mindestens zehn italienische Städte leiden unter massiven Finanzierungsproblemen (hier). Wie akut die Situation der italienischen Städte ist, zeigt sich in den Berechnungen des italienischen Statistikamtes.

Im Rahmen eines neuen Gesetzes, das diesen Monat in Kraft trat und das Teil der Sparmaßnahmen der Regierung ist, müssen die italienischen Städte mindestens 25 Prozent der Umsätze aus ihren Bilanzen abschreiben, die seit mindestens fünf Jahren kein Bargeld mehr in die Kassen gespült haben lassen. Die italienische Zeitung Il Sole 24 Ore berichtet mit Verweis auf die Statistikbehörde, dass diese Umsätze bei allen italienischen Städten rund 2,3 Milliarden Euro ausmachen. Wenn sie nun mindestens 25 Prozent dieser Umsätze abschreiben müssen, entspricht dies 575 Millionen Euro.

Diese Einnahmen in Höhe von 575 Millionen Euro werden entsprechend in den Bilanzen der Städte fehlen, so dass ein tiefes Loch in ihrer Haushaltsplanung klafft. Es ist nicht auszuschließen, dass die Regierung hier zukünftig notfalls wie im Falle Spaniens (hier) Unterstützung leisten muss. Die italienischen Städte sind bereits seit einiger Zeit angeschlagen. Zudem hat die Zentralregierung Italiens die Finanzmittel für lokale Verwaltungen seit 2007 um 22 Milliarden Euro gekürzt, so Graziano Delrio, der Leiter des nationalen Verbandes italienischer Gemeinden (ANCI) auf Nachfrage von Reuters.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...