Die anhaltende Schuldenkrise in der Eurozone und die damit verbundenen Sparmaßnahmen bremsen das Wirtschaftswachstum in Österreich deutlich. Einer aktuellen Prognose des Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) zufolge wird Österreichs Wirtschaft dieses Jahr lediglich um 0,4 Prozent wachsen. Auch im Jahr 2013 wird das Wachstum nicht über 1,4 Prozent hinauskommen. Noch im vergangenen Jahr betrug das Wachstum 3,1 Prozent.
Wesentlich dafür verantwortlich ist der Rückgang der Nachfrage aus anderen EU-Ländern. Die Sparmaßnahmen in Italien, dem zweitwichtigsten Absatzmarkt für österreichische Produkte, wird auch im kommenden Jahr den Handel belasten. Mit Ungarn hat ein weiterer wichtiger Handelspartner Österreichs massive wirtschaftliche Probleme. Dies wird im kommenden Jahr das Wirtschaftswachstum deutlich geringer ausfallen lassen, als bei den letzten Prognosen angenommen.
Auch wenn sich Wirtschaftsverbände optimistisch zeigten, warnte die Österreichische Nationalbank davor, das Land würde im letzten Quartal 2012 nur knapp einem negativen Wachstum entgehen. Den Schätzungen der OeNB zufolge, wird die Wirtschaft in den letzen Monaten dieses Jahres mit 0,1 Prozent kaum wachsen.
Während das Wirtschaftswachstum sinkt, wird die Arbeitslosigkeit in Österreich in diesem Jahr steigen. Noch in der vergangenen Woche hatte Österreich die geringste Arbeitslosigkeit in der EU ausgewiesen. Zahlen der EU-Behörde für Statistik (Eurostat) zufolge hatte Österreich im Februar dieses Jahres eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent und damit im Vergleich die wenigsten Arbeitslosen in Europa. Das Wifo geht aufgrund der Konjunkturabschwächung allerdings von einer Arbeitslosigkeit von 7,1 Prozent über das gesamte Jahr gesehen aus. Das entspricht einem Wachstum der Arbeitslosigkeit von 0,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2011. Auch für das Jahr 2013 kann kein Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgeschlossen werden.