Deutschland

Ifo-Institut: Pleite Griechenlands würde Deutschland bis zu 89 Milliarden Euro kosten

An Griechenland scheiden sich die Geister – Rufe nach einem Austritt des Landes werden immer lauter. Dem Ifo-Institut zufolge wäre eine Pleite mit anschließendem Ausscheiden aus der gemeinsamen Währung für Deutschland günstiger als eine Zahlungsunfähigkeit mit Verbleib im Euro.
25.07.2012 09:32
Lesezeit: 1 min

Schon bevor die Troika ihre Nachhaltigkeitsanalyse abgeschlossen hat, wurde deutlich, dass Griechenlands Bilanz der vergangenen Monate seit der Gewährung des Rettungspaketes katastrophal ausfallen wird. EU-Beamten zufolge wäre sogar ein Schuldenerlass von Seiten der EZB und den Mitgliedsstaaten notwendig, damit Griechenland überhaupt eine Chance hat, aus der Misere wieder heraus zu kommen (hier). Das Ifo-Institut hat nun den vermeintlichen Verlust des deutschen Staates bei einer Pleite Griechenlands berechnet.

Sollte Griechenland zahlungsunfähig werden und aus dem Euro ausscheiden, „müsste die Bundesrepublik Deutschland mit einem Verlust von bis zu 82 Mrd. Euro rechnen“, so das Institut. Verbleibt Griechenland jedoch im Falle einer Pleite in der Eurozone, wäre mit einem Verlust von bis zu 89 Milliarden Euro für den deutschen Staat zu rechnen.

Doch, wie das Ifo-Institut ausdrücklich betont, in den Berechnungen sind die „Abschreibungsverluste deutscher Privatgläubiger wie insbesondere der deutschen Banken und Versicherungen“ nicht berücksichtigt. Vielmehr sind in den Zahlen die „bereits ausgezahlten Beträge aus den beiden Rettungspaketen für Griechenland, die Käufe von griechischen Staatsanleihen durch die Zentralbanken der Euroländer und die Target-Verbindlichkeiten der griechischen Zentralbank (Stand Ende April 2012)“ berücksichtigt, heißt es in dem Bericht. Aber auch die „Verbindlichkeiten Griechenlands aus der überproportionalen Ausgabe von Banknoten und die Forderungen der griechischen Notenbank gegenüber dem griechischen Bankensystem“ fanden Eingang in die Berechnungen.

Hier geht es zu den Berechnungsgrundlagen des Ifo-Instituts.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...