Bei der Durchsuchung der Wohnungen der beiden Piloten haben die Behörden von Malaysia möglicherweise eine neue Spur gefunden. Demnach befanden sich auf den Flug-Simulatoren fünf Landebahnen im Indischen Ozean, auf denen die Piloten kürzlich den Landeanflug trainierten. Eine der Landebahnen liegt auf dem Insel-Atoll Diego Garcia, auf dem die USA einen Luftwaffen-Stützpunkt betreiben.
„Die Simulationsprogramme basieren auf Landebahnen auf den Malediven, einem Flugplatz der den USA gehört (Diego Garcia), und drei weitere Landebahnen in Indien und Sri Lanka. Alle haben eine Länge von 1.000 Metern“, sagte ein Sprecher der Polizei der Malay Mail.
Die USA unterhalten auf der Insel-Atoll Diego Garcia einen Luftwaffen-Stützpunkt. Offiziell ist Diego Garcia englisches Territorium, doch die US-Marine hat dort etwa 1.700 Soldaten und 1.500 zivile Mitarbeiter stationiert. In den letzten zehn Jahren nutzten die USA die Insel zum Transport von Terrorverdächtigen, wie ABC News berichtet. Die US-Basis auf Diego Garcia befindet sich etwa 1300 Kilometer südlich der Malediven.
„Wir untersuchen die Möglichkeit, dass das Flugzeug auf einer Landebahn gelandet ist, die nicht sehr stark überwacht wurde“, so der Polizei-Sprecher weiter.
Bewohner der entlegenen Malediven-Insel Kuda Huvadhoo im Dhaal-Atoll berichteten von einem „tieffliegendem Jumbo-Jet“, wie Haveeru Online meldet. Mehrere Augenzeugen hätten ein Passagierflugzeug am 8. März gegen 06:15 morgens über der Insel gesehen. Das Flugzeug sei weiß mit roten Streifen gewesen. Die Beschreibung würde auf die MH370 passen. Sollte das Flugzeug über genug Treibstoff verfügt haben, ist eine Entführung bis zu den Malediven nicht auszuschließen.
Der Zeitraum, in dem das Flugzeug als vermisst gilt, ist mittlerweile der längste in der Geschichte der modernen Luftfahrt, wie Bloomberg berichtet. Möglicherweise flog MH370 noch tausende Kilometer, nachdem die Kommunikationssysteme abgeschaltet wurden (mehr hier). Der Suchradius hat sich dadurch immens vergrößert.
Die Behörden von Malaysia schließen eine gezielte Entführung der Maschine nicht mehr aus (hier). Das durchgeführte Wendemanöver sei sehr kompliziert gewesen und könne nur von einem Profi ausgeführt worden sein. Das Manöver wurde scheinbar bis zu zwölf Minuten vor der Abmeldung des Co-Piloten programmiert, wie NBC berichtet.