Politik

Ist Malaysia Air MH370 auf den Malediven gelandet?

Bei der Hausdurchsuchung der beiden Piloten sind die Behörden auf neue Hinweise für den Aufenthaltsort der Boeing 777 gestoßen. Demnach trainierten die Piloten den Landeanflug auf den Malediven und auf dem Insel-Atoll Diego Garcia. Dort betreiben die USA einen Luftwaffen-Stützpunkt.
19.03.2014 13:57
Lesezeit: 1 min

Bei der Durchsuchung der Wohnungen der beiden Piloten haben die Behörden von Malaysia möglicherweise eine neue Spur gefunden. Demnach befanden sich auf den Flug-Simulatoren fünf Landebahnen im Indischen Ozean, auf denen die Piloten kürzlich den Landeanflug trainierten. Eine der Landebahnen liegt auf dem Insel-Atoll Diego Garcia, auf dem die USA einen Luftwaffen-Stützpunkt betreiben.

„Die Simulationsprogramme basieren auf Landebahnen auf den Malediven, einem Flugplatz der den USA gehört (Diego Garcia), und drei weitere Landebahnen in Indien und Sri Lanka. Alle haben eine Länge von 1.000 Metern“, sagte ein Sprecher der Polizei der Malay Mail.

Die USA unterhalten auf der Insel-Atoll Diego Garcia einen Luftwaffen-Stützpunkt. Offiziell ist Diego Garcia englisches Territorium, doch die US-Marine hat dort etwa 1.700 Soldaten und 1.500 zivile Mitarbeiter stationiert. In den letzten zehn Jahren nutzten die USA die Insel zum Transport von Terrorverdächtigen, wie ABC News berichtet. Die US-Basis auf Diego Garcia befindet sich etwa 1300 Kilometer südlich der Malediven.

„Wir untersuchen die Möglichkeit, dass das Flugzeug auf einer Landebahn gelandet ist, die nicht sehr stark überwacht wurde“, so der Polizei-Sprecher weiter.

Bewohner der entlegenen Malediven-Insel Kuda Huvadhoo im Dhaal-Atoll berichteten von einem „tieffliegendem Jumbo-Jet“, wie Haveeru Online meldet. Mehrere Augenzeugen hätten ein Passagierflugzeug am 8. März gegen 06:15 morgens über der Insel gesehen. Das Flugzeug sei weiß mit roten Streifen gewesen. Die Beschreibung würde auf die MH370 passen. Sollte das Flugzeug über genug Treibstoff verfügt haben, ist eine Entführung bis zu den Malediven nicht auszuschließen.

Der Zeitraum, in dem das Flugzeug als vermisst gilt, ist mittlerweile der längste in der Geschichte der modernen Luftfahrt, wie Bloomberg berichtet. Möglicherweise flog MH370 noch tausende Kilometer, nachdem die Kommunikationssysteme abgeschaltet wurden (mehr hier). Der Suchradius hat sich dadurch immens vergrößert.

Die Behörden von Malaysia schließen eine gezielte Entführung der Maschine nicht mehr aus (hier). Das durchgeführte Wendemanöver sei sehr kompliziert gewesen und könne nur von einem Profi ausgeführt worden sein.  Das Manöver wurde scheinbar bis zu zwölf Minuten vor der Abmeldung des Co-Piloten programmiert, wie NBC berichtet.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Umsatzeinbruch: Gastgewerbe rutscht tiefer in die Krise und verliert weitere Kunden
21.08.2025

Gastronomie in der Krise: Für immer mehr Menschen wird das Essengehen zum Luxus – und immer mehr Restaurants gehen pleite. Deutsche...

DWN
Politik
Politik Russland-Experten: „Die Kämpfe werden weitergehen“
21.08.2025

Die Spekulationen über ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj nehmen zu. Doch Russland-Experten warnen: Verhandlungen sind nur ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungsindustrie: Maschinenbauer Trumpf will vom Rüstungsboom profitieren
20.08.2025

Auch der schwäbische Maschinenbauer Trumpf steht vorm Einstieg in das Rüstungsgeschäft: Der Laserspezialist gibt bekannt, seine...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie im Rückwärtsgang: Zwischen Rekordbewertung, China-Risiken und neuen Chip-Plänen
20.08.2025

Die Nvidia-Aktie bewegt sich zwischen einer Rekordbewertung und wachsender Skepsis. Starke Umsätze, politische Risiken und neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unser neues Magazin ist da: Energie im Umbruch – zwischen teurem Kraftakt und politischem Kursverlust
20.08.2025

Die Energienutzung in Deutschland war einst selbstverständlich. Heute ist sie Streitfall, Risiko und Chance zugleich. Der Wandel im...

DWN
Politik
Politik Wird der Fed-Chef mit seiner Rede die Märkte begeistern oder enttäuschen?
20.08.2025

Alle Augen richten sich auf Jackson Hole: Fed-Chef Jerome Powell steht zwischen Trumps politischem Druck, schwachen US-Arbeitsmarktdaten...

DWN
Politik
Politik Treffen in Budapest? Ukraine-Gipfel könnte bei Ungarns Regierungschef Orban stattfinden
20.08.2025

Trump könnte sich vorstellen, dass Ungarn Gastgeber für das besprochene Treffen zwischen Selenskyj und dem russischen Präsidenten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Zusatzbeiträge: Arbeitgeberverbände fordern eine Neuauflage der Praxisgebühr
20.08.2025

Nicht nur wegen des bürokratischen Aufwands stand die frühere Praxisgebühr in der Kritik. Aus Sicht der Arbeitgeber wäre jetzt aber...