Technologie

Branchenverband warnt vor Abwanderung von Rechenzentren aus Deutschland

Ein Branchenverband warnt davor, dass viele Rechenzentren in den kommenden Monaten das Land verlassen könnten.
25.10.2022 08:00
Lesezeit: 1 min
Branchenverband warnt vor Abwanderung von Rechenzentren aus Deutschland
Ein Rechenzentrum in Deutschland. Viele der Einrichtungen könnten das Land in den kommenden Monaten verlassen. (Foto: dpa) Foto: GSI Helmholtzzentrum

Der Digitalverband Bitkom warnt vor einer Abwanderung zahlreicher Rechenzentren aus Deutschland. Grund dafür seien unrealistische Vorgaben bei regierungsinternen Vorbereitungen für ein Energieeffizienzgesetz, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg am Montag. Mit Vorgaben, wie sie im Referentenentwurf des Wirtschaftsministeriums vorgesehen seien, würden sich die Auflagen für Rechenzentren massiv verschärfen. Sie würden dadurch aus Deutschland vertrieben.

Rechenzentren seien die Grundlage für eine stärkere Digitalisierung Deutschlands, so Berg. „Die geplanten Vorgaben sind für viele Rechenzentren nicht erfüllbar und konterkarieren die von der Bundesregierung jüngst in ihrer Digitalstrategie formulierten Ziele.“ Sie hingen vom deutschen Strommix ab, der wiederum von der Politik gesetzt werde. „Nun sollen alle deutschen Rechenzentren ab 2024 - also in etwas mehr als einem Jahr - zu 50 Prozent und ab 2025 komplett mit Ökostrom betrieben werden. Bis dahin ist die Energiewende in Deutschland nicht umgesetzt, und es ist schlicht nicht ausreichend Strom aus regenerativen Quellen verfügbar.“

Sollten die Betreiber überproportional sauberen Strom aufkaufen, fehle dieser anderen Kunden und treibe zudem die Preise weiter nach oben. Es könne sich auch die Sicherheit der kritischen Infrastruktur verschlechtern.

Rechenzentren stehen mit 17 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr für knapp drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...

DWN
Immobilien
Immobilien Baufinanzierung Zinsen: Entwicklung des Bauzinses 2025 - und wie es 2026 weitergeht
06.12.2025

Nachdem die Zinsen – darunter der Bauzins – in Deutschland seit 2019 eine gewisse Schieflage erreicht haben, scheint nun Ruhe...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktausblick 2026: Internationale Aktien und Small-Cap-Aktien sind am besten positioniert
06.12.2025

KI treibt Teile der Weltwirtschaft nach vorn, während andere Branchen stolpern. Gleichzeitig locken Staaten mit neuen Ausgabenprogrammen...