Finanzen
Anzeige

Palladium als Alternative zu Gold und Silber

In Zeiten hoher Inflation galten Gold und Silber bislang immer als sicherer Hafen, um sich vor dem Wertverlust zu schützen. Doch in den vergangenen Jahren ist auch zunehmend das neue Edelmetall Palladium in den Fokus gerückt. Das macht es heute zur attraktiven Alternative, falls man aus irgendwelchen Gründen nicht in Gold oder Silber investieren möchte.
21.11.2022 17:00
Lesezeit: 2 min

Rasanter Wertanstieg in den letzten Jahren

Palladium glänzte besonders in den letzten fünf Jahren mit großen Wertgewinnen von über 100 %. Zwar gewann in dieser Zeit auch Gold an Wert, doch eben nur halb so viel wie Palladium. Im Jahr 2018 bewegte sich der Preis für eine Unze noch bei knapp 750 EUR und verdoppelte sich dann in den folgenden zwei Jahren, eher er sich bei 1500 bis 2000 EUR einpendelte.

Zwischendurch gab es immer wieder Ausschläge nach oben und unten, doch im Normalfall hielt Palladium seinen Wert. Auch dieses Jahr, das für Aktien alles andere als rosig war, konnte das Edelmetall an Wert halten und sogar ein wenig gewinnen. Im Moment liegt es bei knapp unter 2000 EUR je Unze, was bereits seit Längerem eine gängige Marke für Palladium zu sein scheint.

Aber nicht nur die Nachfrage nach Palladium stieg in dieser Zeit rapide an, sondern auch die nach zuverlässigen Diensten im Internet. So konnte zum Beispiel das Online-Casino schnell an Marktanteilen gewinnen und wurde bei Spielern immer beliebter, ähnlich wie Palladium bei Anlegern.

Palladium wird in der Industrie gebraucht

Anders als Gold hat Palladium auch einen wichtigen Einsatzzweck abseits von Schmuck. Denn das Edelmetall wird oft in Autos und Elektronik verbaut. Dabei stammen ganze 85 % der gesamten Nachfrage aus der Automobilindustrie, die dank zunehmender Digitalisierung immer mehr von dem Rohstoff in ihren Diesel-Fahrzeugen benötigt.

Auf der anderen Seite könnte es jedoch zu einem Dämpfer bei der Nachfrage kommen, weil der Rohstoff zwar in Autos gebraucht wird, aber überwiegend in Verbrennungsmotoren auf Diesel-Basis. Diese gelten als Auslaufmodell und die Produktion soll in den nächsten Jahren deutlich zurückgefahren werden. Die technologische Entwicklung wird sich dabei ebenso stark verändern, niemand kann also genau abschätzen, welche Ersatztechnologien abseits von Autos noch infrage kommen werden.

Denn aufgrund seiner besonderen Eigenschaften könnte der Rohstoff auch in anderen Bereichen verwendet werden. Diese gilt es aber noch zu erschließen und neue Anwendungszwecke zu finden. Ein Investment in Palladium ist also aus heutiger Sicht zumindest kurzfristig zukunftssicher, könnte aber mittel- bis langfristig durchaus riskant sein.

Welche anderen Edelmetalle bieten sich an?

Gold und Silber sind natürlich weiterhin attraktive Optionen für defensive Anleger, die in Zeiten hoher Inflation nicht auf volatile Aktien setzen möchten. Das dritte Edelmetall zur Anlage ist Platin, das bereits etwas länger bei manchen als Geheimfavorit gilt. Alle diese Rohstoffe haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile, so hat sich Gold beispielsweise als Anlage über Jahrtausende bewährt.

Doch Platin auf der anderen Seite ist ebenfalls nützlich für die Wirtschaft und soll später beim Wasserstoff-Antrieb eine wichtige Rolle spielen. Das kann also unter Umständen in Zukunft zu einem Nachfrage-Schub führen, von dem auch Anleger profitieren könnten. Hier könnte das also ein wichtiger Vorteil gegenüber Palladium sein, denn die Nachfrage bestimmt bekanntermaßen den Preis.

Letztlich gilt es also wie immer, alle Chancen und Risiken abzuwägen, um die richtige Entscheidung für sich selbst zu treffen. Gold und Silber sind als Edelmetalle und wichtiger Rohstoff für Schmuck etabliert. Platin und Palladium finden Anwendung in der Industrie, diese entwickelt sich jedoch rasant weiter und kann mit ihrer Nachfrage den Preis in beide Richtungen beeinflussen.

Fazit

Palladium kann sich als attraktive Alternative erweisen, die unter den richtigen Umständen eine höhere Rendite als zum Beispiel Gold erzielen kann. Das konnte man in den letzten fünf Jahren gut beobachten. Ob dieses Edelmetall jedoch den Siegeszug fortsetzen kann, liegt teilweise in der Hand der Industrie. Diese befindet sich derzeit im Umbruch und schnelle Reaktionen können den Preis ganz wesentlich beeinflussen.


DWN
Finanzen
Finanzen Finanzskandal bei privaten Krediten: HPS und BNP Paribas verlieren hunderte Millionen
16.11.2025

Der Markt für private Kredite außerhalb regulierter Banken erlebt ein rasantes Wachstum, das zunehmend systemische Risiken birgt. Wie...

DWN
Politik
Politik TNT-Produktion in Europa: NATO-Staaten planen neue Fabriken zur Versorgungssicherung
16.11.2025

Europa verfügt derzeit über nur eine Produktionsstätte für NATO‑Standard‑TNT, während mehrere Länder neue Fabriken planen. Wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
15.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzielles Notfallpaket: So sichern Sie Ihr Vermögen in Krisenzeiten
15.11.2025

In Zeiten wachsender Unsicherheiten rückt neben Notvorräten und Fluchtplänen auch die finanzielle Absicherung in den Fokus. Marek...

DWN
Politik
Politik Für einen Kampfjet braucht es 400 Kilogramm seltene Erden: Europa im Wettbewerb mit China und den USA
15.11.2025

Seltene Erden sind zu einem entscheidenden Faktor in globalen Machtspielen geworden und beeinflussen Industrie, Verteidigung und Hightech....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klassengesellschaft 2.0 – Warum Demokratie ohne soziale Gleichheit zerbricht
15.11.2025

In Deutschland redet kaum jemand über Klassen – als wäre soziale Herkunft heute keine Machtfrage mehr. Doch die Soziologin Prof. Nicole...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzblasen 2025: Wo der nächste große Crash drohen könnte
15.11.2025

An den Finanzmärkten steigt die Nervosität. Künstliche Intelligenz treibt Bewertungen auf Rekordhöhen, Staaten verschulden sich wie nie...