Deutschland

Maskenpflicht im Bahn-Fernverkehr wird ausgesetzt

Gesundheitsminister Lauterbach will die Maskenpflicht im Bahn-Fernverkehr aussetzen. Er begründet dies damit, dass sich die Corona-Lage stabilisiert habe.
13.01.2023 11:17
Aktualisiert: 13.01.2023 11:17
Lesezeit: 2 min
Maskenpflicht im Bahn-Fernverkehr wird ausgesetzt
Die Maskenpflicht im Bahn-Fernverkehr ist nun bald vorbei. (Foto: dpa)

Die wegen der Coronavirus-Pandemie im Bahn-Fernverkehr noch geltende Maskenpflicht wird zum 2. Februar ausgesetzt. Dies kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag in Berlin an. Er begründete den Schritt damit, dass sich die Lage in der Pandemie stabilisiert habe. Das Abwassermonitoring zeige gleichbleibende oder fallende Werte, die Zahl der Hospitalisierungen gehe zurück.

"Die Lage ist angespannt, aber dort beherrschbar", sagte der Minister mit Blick auf die Krankenhäuser. Die Experten gingen auch nicht davon aus, dass es noch zu einer schweren Winterwelle kommen werde. Auch besonders gefährliche neue Varianten des Virus seien nicht in Sicht. In diesem Jahr sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits fast 2000 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen hat auf etwas über 1000 abgenommen.

Nach dem geltenden Infektionsschutzgesetz hätte die Maskenpflicht im Fernverkehr noch bis zum 7. April Bestand gehabt. Bis dahin soll auch die Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen gelten. Das Infektionsschutzgesetz, das die Ampel-Koalition in ihrer einjährigen Amtszeit bereits mehrfach geändert hatte, muss nicht angefasst werden. Lauterbach kann die Regelung auch per Ministerverordnung ändern. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte, die Fraktion habe sich hinter die Entscheidung Lauterbachs gestellt.

Er habe auch in Absprache mit den Ländern die Aussetzung der Maskenpflicht in Zügen beschlossen, sagte Lauterbach. Einige Länder wie Schleswig-Holstein oder Bayern haben die Maskenpflicht im Öffentlichen Nachverkehr bereits aufgehoben. Nordrhein-Westfalen will die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr Ende Januar auslaufen lassen.

"Die sich aktuell weiter entspannende Infektionslage lässt es zu, dass Nordrhein-Westfalen zum 1. Februar 2023 die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufhebt", teilte das NRW-Gesundheitsministerium der "Rheinischen Post" mit. Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, begrüßte gegenüber der Zeitung die Entscheidung Lauterbachs.

"Es ist aber trotzdem so, dass ich an die Bevölkerung appelliere, weiter in Innenräumen und auch in den Zügen freiwillig Maske zu tragen", betonte der Gesundheitsminister. Die Pandemie gehe zwar in eine endemische Phase über, jeder sei aber gut beraten, die Maske zu tragen, um sich und andere zu schützen. Die Langzeitfolgen seien weiterhin nicht geklärt. "Aber wir müssen einfach mehr auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit setzen." Innerhalb der Ampel-Koalition hatte vor allem die FDP die Aussetzung der Maskenpflicht gefordert. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...