Der kuwaitische Staatsfonds bläst nach fast fünf Jahrzehnten zum Teilrückzug beim Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz. Die Kuwait Investment Authority warf über Nacht 20 Millionen Mercedes-Benz-Papiere auf den Markt und reduzierte ihren Anteil von bisher 6,8 auf knapp unter fünf Prozent, wie Mercedes-Benz am Mittwoch bestätigte.
Kuwait, bisher der drittgrößte Aktionär des Oberklasse-Herstellers, erlöst damit knapp 1,4 Milliarden Euro, wie die mit der Platzierung beauftragte Investmentbank Morgan Stanley erklärte. Der Autobauer teilte mit, er sei vorab von den Kuwaitis über die Verkaufspläne informiert worden. Der seit den 1970er Jahren bei Mercedes engagierte Staatsfonds wolle seine Aktien breiter streuen, bleibe aber ein wichtiger Anteilseigner.
Die 20 Millionen Aktien wurden zu 69,27 Euro verkauft, das ist ein Abschlag von 3,6 Prozent zum Xetra-Schlusskurs von Dienstag von 71,89 Euro. Am Mittwoch pendelten sich Mercedes-Benz bei 70,51 Euro ein. Der Staatsfonds macht sich bei dem Teilverkauf den Kurssprung der Mercedes-Aktien zunutze. In den vergangenen drei Jahren haben sie ihren Wert fast vervierfacht, allein seit Mitte 2022 legten sie 40 Prozent zu.
Die beiden größten Aktionäre von Mercedes-Benz sind dessen chinesische Partner, der Autobauer BAIC (9,98 Prozent) und der Unternehmer Li Shufu (Geely, 9,69 Prozent). Sie hatten im Zuge des jüngsten Aktienrückkaufs von Mercedes-Benz mit dem Autobauer vereinbart, ihre Beteiligung unverändert zu lassen. Beim Lkw-Bauer Daimler Truck, an dem Li 6,3 Prozent gehalten hatte, war er kürzlich ausgestiegen. (Reuters)