Deutschland

Institute erwarten für 2023 keine Rezession mehr

Lesezeit: 1 min
04.04.2023 11:13  Aktualisiert: 04.04.2023 11:13
Die führenden Institute haben Insidern zufolge ihre Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben.
Institute erwarten für 2023 keine Rezession mehr
Stahlwerk von ArcelorMittal in Bremen. Deutschland vermeidet 2023 wohl eine Rezession. (Foto: dpa)

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Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr auch dank nachlassender Lieferkettenprobleme um 0,3 Prozent wachsen, sagten mit der Frühjahrsprognose vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Im vergangenen Herbst war unter dem Eindruck der Energiekrise noch ein Minus von 0,4 Prozent veranschlagt worden. Für 2024 wird nun auch wegen der nachlassenden Inflation ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet, nach bislang 1,9 Prozent.

An der lange befürchteten Winterrezession dürfte die deutsche Wirtschaft knapp vorbeischrammen: Für das gerade beendete erste Quartal wird ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent erwartet, nachdem das Bruttoinlandsprodukt Ende 2022 noch um 0,4 Prozent gefallen ist. Erst bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen.

Bei der Inflation rechnen die Institute im kommenden Jahr mit einer merklichen Entspannung. Dann soll die Teuerungsrate auf 2,4 Prozent fallen, nach 6,0 Prozent in diesem Jahr. Zum Vergleich: 2022 betrug die Inflationsrate in Deutschland noch durchschnittlich 6,9 Prozent, im zurückliegenden Monat März lag sie mit 7,4 Prozent noch deutlich darüber.

Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Institut soll an diesem Mittwoch offiziell in Berlin vorgestellt werden. Sie dient der Bundesregierung wiederum als Basis für ihre eigenen Projektionen, die die Grundlage für die Steuerschätzung bilden. In ihrem im Januar veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht geht die Bundesregierung für das laufende Jahr von einem Wachstum von 0,2 Prozent aus. Im Frühjahr will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine aktualisierte Prognose vorstellen, in der die Ergebnisse der Gemeinschaftsdiagnose einfließen.

Erarbeitet wird sie vom RWI in Essen, vom Ifo-Institut in München, vom IfW in Kiel und vom IWH in Halle. Das Berliner DIW pausiert derzeit wegen des Umbaus der hauseigenen Konjunkturforschung, will aber im kommenden Herbst wieder mit dabei sein.

Zuvor hatten bereits die Wirtschaftsweisen ihre Prognose für das laufende Jahr angehoben - auf plus 0,2 Prozent, nachdem im Herbst noch ein Minus von 0,2 Prozent erwartet worden war. "Der inflationsbedingte Kaufkraftverlust, die schlechteren Finanzierungsbedingungen und die sich nur langsam erholende Auslandsnachfrage verhindern einen stärkeren Aufschwung in diesem und im kommenden Jahr", sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrates, Monika Schnitzer. (Reuters)


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