Deutschland

Deutsche Wirtschaft mit kräftigstem Wachstum seit einem Jahr

Die deutsche Wirtschaft hat einen überraschend guten Start ins zweite Quartal hingelegt. Der Einkaufsmanagerindex stieg im April den sechsten Monat in Folge.
21.04.2023 10:13
Aktualisiert: 21.04.2023 10:13
Lesezeit: 1 min

Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg im April bereits den sechsten Monat in Folge, und zwar um 1,3 auf 53,9 Punkte. Das ist der höchste Stand seit einem Jahr, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter 800 Unternehmen mitteilte. Das Barometer hielt sich damit den dritten Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem leichten Anstieg auf 52,7 Zähler gerechnet.

"Die deutsche Wirtschaft knüpft im April an den Erholungskurs an, der bereits im ersten Quartal des Jahres eingesetzt hat", sagte der Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. "Die treibende Kraft ist der Dienstleistungssektor." Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister legte um 2,9 auf 55,7 Punkte zu und markierte ebenfalls den höchsten Stand seit einem Jahr. Dafür sorgte vor allem eine anziehende Nachfrage.

Industrie hinkt Aufschwung noch hinterher

Zwar stieg deren Produktion erneut leicht, doch gab das Industrie-Barometer insgesamt um 0,7 auf 44,0 Zähler nach. Angesichts sinkender Neuaufträge geht die Steigerung der Industrieproduktion auf die Abarbeitung der Auftragsbestände zurück, was durch das weitere Abflauen der Lieferengpässe erleichtert wurde.

Zugleich zeichnet sich in der Wirtschaft ein nachlassender Preisdruck ab. Der Anstieg der Verkaufs- und Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen fiel im April so schwach aus wie seit zwei Jahren nicht mehr. Er blieb allerdings trotzdem überdurchschnittlich stark. Die Unternehmen stellten außerdem mehr Mitarbeiter ein - vor allem die Dienstleister, aber auch die Industrie. "Das ist sowohl für die Menschen als auch aus konjunktureller Sicht eine gute Nachricht", sagte Chefökonom de la Rubia. (Reuters)

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