Politik

Erneuerbare Energien: Westen will mehr Tempo, Rest der Welt nicht

Beim G20-Treffen in Indien gab es keine Einigung über erneuerbare Energien. Die westlichen Staaten wollen die Dekarbonisierung mit klaren Zielen vorantreiben, der Rest der Welt nicht.
22.07.2023 17:18
Aktualisiert: 22.07.2023 17:18
Lesezeit: 1 min
Erneuerbare Energien: Westen will mehr Tempo, Rest der Welt nicht
Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, am Rande des G20-Treffens der Energieminister. Erneuerbare Energien sind nicht überall so angesagt wie in Deutschland. (Foto: dpa) Foto: Britta Pedersen

Die Energieminister der G20-Staaten sind sich bei ihrem Treffen in Indien nicht über die Förderung erneuerbarer Energien einig geworden.

Zwar gebe es erstmals unter den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) ein Bekenntnis zur Dekarbonisierung der Industrie mit hohem Energieverbrauch, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Sonntag. Keine Einigung gebe es hingegen auf eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030, wie sie alle G7-Staaten bereits beschlossen hätten. Eine gemeinsame Abschlusserklärung nach dem viertägigen Treffen im indische Bundesstaat Goa kam nicht zustande.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Vortag von Insidern erfahren, dass ein Vorstoß zum Ausbau der Erneuerbaren auf Widerstand großer Produzenten und Verbraucher fossiler Brennstoffe gestoßen sei. Russland, Saudi-Arabien, Südafrika und Indonesien hätten einen Vorschlag der sieben führenden Industriestaaten (G7) - zu denen auch Deutschland gehört - abgelehnt, den Anteil erneuerbarer Energien der G20-Staaten bis 2030 zu verdreifachen. China als der weltweit größte Emittent von Kohlendioxid habe den Plan ebenfalls abgelehnt.

Eine Blockade einiger weniger Länder, vor allem fossiler Energien produzierender Länder, habe das Treffen erschwert, erklärte Habeck. Gleichwohl sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur diesjährigen UN-Klimakonferenz gelungen: Die große Mehrheit der G20-Staaten wolle beim Ausbau erneuerbarer Energien vorangehen und tue das bereits.

"Das Entscheidende ist, dass die Welt nicht auf die Langsamsten wartet, sondern, dass die vielen Progressiven zusammen vorangehen", erklärte Habeck. So sei es gelungen, im Ergebnispapier eine Verdoppelung der Energieeffizienz bis 2030 festzuhalten. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Finanzen
Finanzen BlackRock: Die unsichtbare Macht eines Finanzgiganten
23.02.2025

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter – doch wie groß ist sein Einfluss wirklich? Buchautor Werner Rügemer erklärt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr verstärkt Heimatschutz – neue Truppe startet im März
23.02.2025

Die Bundeswehr richtet ihre Verteidigung neu aus: Mit der Heimatschutzdivision will sie kritische Infrastruktur schützen und auf mögliche...

DWN
Politik
Politik Wahlkampf 2025: CDU/CSU zwischen Neustart und Tabubruch
23.02.2025

CDU und CSU setzen auf Steuererleichterungen, das Ende des Bürgergeldes und eine härtere Migrationspolitik. Doch wie realistisch sind die...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...