Politik

Polnische Lkw-Fahrer weiten Blockade von Grenzübergängen zur Ukraine aus

Die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine sind angespannt. Lkw-Fahrer schließen sich nun den Protesten polnischer Bauern an.
27.11.2023 14:20
Aktualisiert: 27.11.2023 14:20
Lesezeit: 1 min
Polnische Lkw-Fahrer weiten Blockade von Grenzübergängen zur Ukraine aus
Während der Blockade eines Grenzübergangs zur Ukraine hängt ein Transparent mit der Aufschrift «Streik der polnischen Spediteure» an einem Lastwagen. Aus Protest gegen billigere Konkurrenz aus der Ukraine haben polnische Transportunternehmer mehrere Grenzübergänge in das Nachbarland blockiert. (Foto: dpa) Foto: Attila Husejnow

Polnische Lkw-Fahrer und Bauern haben die seit Wochen andauernden Blockaden von Grenzübergängen zur Ukraine ausgeweitet. Am Montag begannen sie damit, den Lkw-Verkehr über den vielgenutzten Grenzübergang Medyka rund um die Uhr zum Erliegen zu bringen.

Seit Tagen sitzen Tausende Fernfahrer mit ihren Lastern in kilometerlangen Warteschlangen vor den Grenzstationen fest. Die polnischen Lkw-Fahrer werfen ihren ukrainischen Kollegen vor, sie mit billigeren Frachtraten aus dem Warentransport innerhalb der Europäischen Union zu drängen.

Bislang betrug die Wartezeit für Lkw am Grenzübergang Medyka nach Angaben des polnischen Grenzschutzes 127 Stunden. Mit der Ausweitung der Blockade schließen sich die Brummi-Fahrer einem Protest von Landwirten an, die staatliche Hilfen wegen niedriger Getreidepreise fordern.

Polnische Lkw-Fahrer blockieren seit dem 6. November drei andere Grenzübergänge und fordern von der EU die Wiedereinführung obligatorischer Genehmigungen für ukrainische Lkw-Fahrer bei der Einreise in die EU und für EU-Lkw-Fahrer bei der Einreise in die Ukraine. Ausnahmen sollen demnach nur für humanitäre Hilfe und Rüstungslieferungen gewährt werden. Die EU hatte die Kontrollen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 abgeschafft.

Nach Schätzungen des ukrainischen Infrastrukturministeriums überqueren durchschnittlich 40.000 bis 50.000 Lkw pro Monat die Grenze zu Polen über acht Grenzübergänge, doppelt so viele wie vor dem Krieg. Der Großteil der Güter wird von ukrainischen Unternehmen befördert.

Polens aus dem Amt scheidende Regierung hatte als Reaktion auf die Überschwemmung des europäischen Marktes mit günstigem ukrainischem Getreide die Waffenlieferungen an das Nachbarland eingestellt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...