Wirtschaft

US-Haushalt: Biden dringt auf höhere Steuern für Reiche und Konzerne

Mit seiner feurigen Rede zur Lage der Nation hat er die USA wachgerüttelt. Jetzt legt US-Präsident Joe Biden in Sachen Haushalt nach. Er dringt darauf, die Steuern für große Unternehmen und Superreiche in den Vereinigten Staaten zu erhöhen. Das Rennen mit Donald Trump dürfte spannend werden.
11.03.2024 11:19
Aktualisiert: 11.03.2024 11:19
Lesezeit: 2 min

US-Präsident Joe Biden dringt darauf, die Steuern für große Unternehmen und Superreiche in den Vereinigten Staaten zu erhöhen. Der Haushaltsentwurf seiner Regierung für das kommende Fiskaljahr, der nach Angaben des Weißen Hauses am Montag veröffentlicht wird, sieht unter anderem eine Mindeststeuer von 25 Prozent für Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar vor sowie Steuersenkungen für untere und mittlere Einkommensklassen. Das US-Staatsdefizit soll über zehn Jahre hinweg um rund drei Billionen US-Dollar (rund 2,7 Billionen Euro) reduziert werden.

Biden hatte seine Haushaltspläne bereits bei seiner Rede zur Lage der Nation am Donnerstag angekündigt. Es gilt allerdings als ausgeschlossen, dass der Entwurf des Demokraten in dieser Form in absehbarer Zeit umgesetzt werden wird.

Der US-Kongress hat die Macht

Die Veröffentlichung des Haushaltsentwurfs ist nur ein Anfang, denn die Macht, den Haushalt zu beschließen, liegt beim US-Kongress. Dort haben Bidens Demokraten zwar eine knappe Mehrheit im Senat, im Repräsentantenhaus stellen die Republikaner aber eine dünne Mehrheit. Bereits für das aktuelle Haushaltsjahr bis Ende September wurden Bidens Pläne nicht annähernd umgesetzt - so scheiterte eine geforderte Mindeststeuer von 25 Prozent für Superreiche schon einmal.

Zuletzt hatte es im Kongress immer nur Kurzzeitlösungen gegeben. Eine vollständige Einigung für dieses Haushaltsjahr gibt es bis heute nicht. Nachdem man sich vergangene Woche auf die Finanzierung eines Teils der Regierungsgeschäfte bis zum neuen Fiskaljahr hatte einigen können, läuft am 22. März die Frist für ein weiteres Gesetzespaket ab. Damit muss die noch ausstehende Finanzierung verschiedener Bundesbehörden für dieses Haushaltsjahr geklärt werden. Kommt es zu keiner Einigung, droht ein sogenannter Shutdown, also ein Stillstand der betroffenen Regierungsgeschäfte. Dieses politische Gezerre um den Haushalt ist in den USA allerdings nicht ungewöhnlich.

Übergangshaushalt wahrscheinlich

Es kommt regelmäßig vor, dass sich der Kongress zunächst mit der Verabschiedung eines Übergangshaushalts behilft und dann ein paar Monate später erneut über die Finanzierung der Regierungsgeschäfte streitet. Oft werden erst im allerletzten Moment Einigungen erzielt. Dass dies auch für das kommende Fiskaljahr der Fall sein wird, ist anzunehmen. So verabschiedete der republikanisch geführte Haushaltsausschuss im Repräsentantenhaus kurz vor Bidens Rede zur Lage der Nation bereits einen Gegenentwurf für das kommende Jahr.

Um seine Pläne umsetzen zu können, müsste Biden erst einmal die Präsidentenwahl gewinnen. Auch die Mehrheitsverhältnisse im Kongress müssten sich zugunsten seiner demokratischen Partei verschieben. Im November wird in den USA nicht nur darüber abgestimmt, wer ins Weiße Haus einzieht. Es geht auch um alle Sitze im Repräsentantenhaus sowie ein Drittel der Sitze im Senat.

Nachdem Ex-Präsident Donald Trump bei den Vorwahlen der Republikaner alle ernst zu nehmenden Konkurrenten ausgestochen hat, steht einer Neuauflage des Duells von 2020 nichts mehr im Weg: Biden gegen Trump. Umfragen deuten darauf hin, dass es sich um ein Kopf-an-Kopf-Rennen handeln dürfte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie rutscht ab: Friedenspläne der USA zum Ukraine-Krieg belasten den Rheinmetall-Aktienkurs
19.11.2025

Die Rheinmetall-Aktie gerät nach frischen US-Friedenssignalen erneut in turbulentes Fahrwasser. Analysten bleiben optimistisch, doch die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen im Fokus: Anleger reagieren auf überhitzte KI-Aktien und reduzieren ihre Positionen
19.11.2025

Investoren an den US-Börsen beobachten derzeit starke Bewegungen im KI-Sektor, während große Akteure gleichzeitig ihr Portfolio neu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nach Exportbeschränkungen für Nexperia-Chips: Niederlande geben Kontrolle über Chip-Firma Nexperia ab
19.11.2025

Ende September hatte die niederländische Regierung die Kontrolle über Nexperia übernommen. China reagierte kurz darauf mit einem...

DWN
Finanzen
Finanzen Verbraucherumfrage: Debitkarten und Smartphones verdrängen Bargeld in Deutschland
19.11.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Deutschland das Bezahlen mit Debitkarte und Smartphone zunehmend das Bargeld verdrängt. Fast die...

DWN
Politik
Politik Russisches Geld soll nach Kiew fließen: Von der Leyen schreibt Merz & Co.
19.11.2025

Für die Nutzung der russischen Gelder werben insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und von der Leyen. Ihr Plan sieht vor, der...

DWN
Finanzen
Finanzen Rentenplus 2026? Wann Ruheständler steuerpflichtig werden
19.11.2025

Rentner aufgepasst: Kommendes Jahr könnten die Renten in Deutschland erneut steigen. Was einerseits erfreulich ist, kann andererseits dazu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktienstrategie: Wie Profis erkennen, wann es Zeit zum Ausstieg ist
19.11.2025

Der perfekte Verkaufszeitpunkt an der Börse ist selten. Doch wer Gewinne nicht rechtzeitig realisiert, riskiert, sie wieder zu verlieren....

DWN
Finanzen
Finanzen Droneshield-Aktien stürzen ab: Anleger stoßen die Rüstungsaktie massenhaft ab – die Hintergründe
19.11.2025

Die Droneshield-Aktien befinden sich am Mittwoch in einer drastischen Abwärtsbewegung, die Anleger fliehen. Doch was steckt wirklich...