Unternehmen

Deutsche Bahn: Gewerkschaftschef warnt vor Stellenabbau

Dauerbaustelle Deutsche Bahn kündigt Stellenabbau an und sorgt für Kritik von Gewerkschaft: „Wir müssen in Zukunft mit weniger Menschen mehr erreichen.“ Finanzvorstand des Konzerns kündigt an, den Personalbedarf in den nächsten fünf Jahren um etwa 30.000 Vollzeitstellen zu reduzieren. Wird hier auf Kosten der Kunden, der Bahnmitarbeiter und der Reisesicherheit gespart?
19.08.2024 18:00
Lesezeit: 1 min

Die Ankündigung der Deutschen Bahn für einen umfassenden Stellenabbau hat aus Sicht der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu Verunsicherung bei den Konzernbeschäftigten geführt. Die Kommunikation des Vorstands stimme nicht, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. „Im operativen Bereich darf es keinen Stellenabbau geben, da muss es einen Ausbau geben.“

Deutsche Bahn kündigt Stellenabbau an

Es sei noch völlig unklar, was mit dem Fachkräftemangel auf die Bahn zukomme. „Dieser wird die Schienenbranche voll treffen.“ Was nicht passieren dürfe, sei, dass irgendwo am Kunden gespart werde oder an der Sicherheit.

Die Deutsche Bahn mit rund 236.000 Beschäftigten im Inland ist finanziell in Schieflage geraten und muss sparen. Konzern-Finanzvorstand Levin Holle hatte Ende Juli deshalb angekündigt, dass in den kommenden Jahren vor allem in der Verwaltung Tausende Stellen wegfallen sollen. Die Bahn wolle in den nächsten fünf Jahren den Personalbedarf um etwa 30.000 Vollzeitstellen reduzieren, sagte er.

Deutsche Bahn in finanzieller Schieflage

Ein Konzernsprecher sagte am Sonntag, die Bahn stelle „im operativen Bereich weiter auf Hochtouren ein, weil es dort Personalbedarf gibt und es die betriebliche Situation und die Qualität unserer Leistung beim Kunden erfordert“. Das gelte etwa in der Instandhaltung, bei Lokführern, im Service und bei den Fahrdienstleitern. Deshalb rekrutiere die Bahn auch in diesem Jahr rund 25.000 neue Mitarbeitende und habe die Zahl der Auszubildenden auf die Rekordzahl von 6.000 erhöht.

In der Verwaltung könne der Personalbedarf hingegen verringert werden. Dies sei möglich „durch ganz konkrete Maßnahmen wie Dinge weglassen, vereinfachen, standardisieren, automatisieren und digitalisieren, fügte der Sprecher hinzu.

Innerhalb der EVG gibt es Zweifel am Vorgehen des Managements. „Wer mehr Verkehr auf der Schiene will, der braucht erst mal mehr Personal“, teilt Karsten Ulrichs mit, Chef der EVG-Fachgruppe Lokfahrdienst, in der sich die Lokführerinnen und Lokführer innerhalb der Gewerkschaft organisieren. „Wir können nur so viele Züge fahren, wie Personal vorhanden ist und nicht umgekehrt.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Gewalt gegen Frauen in den eigenen vier Wänden nimmt zu: Justizministerin kündigt Reformen an
21.11.2025

Häusliche Gewalt trifft überwiegend Frauen – und die Zahlen steigen. Nach der Einführung der Fußfessel plant Justizministerin Hubig...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...

DWN
Politik
Politik Klimagipfel unter Druck: Deutschland fordert ambitioniertere Ziele
21.11.2025

Die Gespräche auf der Weltklimakonferenz befinden sich in einer entscheidenden Phase – doch aus Sicht des deutschen Umweltministers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mobilitätsstudie zeigt Wandel: Autos stehen öfter still – Fußverkehr gewinnt an Bedeutung
21.11.2025

Eine neue bundesweite Mobilitätsstudie legt offen, wie sich das Verkehrsverhalten der Menschen in Deutschland verändert. Zwar bleibt das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Small Talk im Job: In 5 Schritten souverän werden
21.11.2025

Im Job entscheidet oft nicht nur Fachwissen, sondern auch wirkungsvolle Kommunikation. Besonders Small Talk kann Türen öffnen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs im Fall: Marktverwerfungen schüren Angst vor Krypto-Crash – BTC-Kurs zeitweise unter 82.000 Dollar
21.11.2025

Der Bitcoin-Kurs stürzt im Freitagshandel erneut ab und sorgt unter Anlegern für wachsende Verunsicherung. Experten warnen vor einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bovenschulte mahnt zum Handeln: Bundesratspräsident fordert mehr soziale Gerechtigkeit
21.11.2025

Mit deutlichen Worten hat der neue Bundesratspräsident Andreas Bovenschulte seinen Amtsantritt genutzt, um auf die wachsende soziale...