Politik

Söder will Atomkraftwerke in ganz Deutschland reaktivieren

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine Rückkehr Deutschlands zur Atomkraft. Konkret nannte er die Wiederinbetriebnahme der 2023 abgeschalteten Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2. Nur so könne für die nächsten zehn Jahre eine stabile Energieversorgung sichergestellt werden, so der CSU-Chef. Die entstehenden Kosten seien seiner Ansicht nach "nicht sehr groß".
12.02.2025 15:08
Aktualisiert: 12.02.2025 15:08
Lesezeit: 1 min

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert neben einer Neuauflage der Kaufprämie für E-Autos auch eine Renaissance der Kernenergie in Deutschland. Konkret nannte er die Wiederinbetriebnahme der zuletzt stillgelegten Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2. Ziel sei es, "vorübergehende, für die nächsten zehn Jahre mindestens, vorübergehende Stabilität, Netzstabilität, Stromstabilität, gerade auch regional zu entwickeln", erklärte der CSU-Chef nach einer Kabinettssitzung in München. Die betroffenen Meiler befinden sich in Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Die Kosten für ein mögliches Atomkraft-Comeback hält Söder im Rahmen.

Reaktivierung von Kernenergie "jederzeit" machbar?

Söder verwies auf technische Experten, die eine Reaktivierung der 2023 im Rahmen des deutschen Atomausstiegs abgeschalteten Anlagen "in diesem und im nächsten Jahr jederzeit noch möglich" halten. Je länger die Reaktivierung dauere, desto höher würden jedoch die Kosten ausfallen. Diese Einschätzung teilte auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). Allerdings hatten die bisherigen Betreiber der Kraftwerke in der Vergangenheit betont, dass eine Wiederinbetriebnahme aufgrund des bereits begonnenen Rückbaus und fehlenden Personals nicht mehr realisierbar sei.

Atomkraftwerke: Kosten für Wiederinbetriebnahme laut Söder "nicht sehr groß"

Laut Söder wäre für eine Wiederinbetriebnahme zunächst eine Änderung des Bundesatomgesetzes erforderlich, bevor der Prozess "zeitnah erfolgen" könnte. Als Zeitrahmen nannte er "innerhalb von diesem und im nächsten Jahr jederzeit". Die damit verbundenen Kosten seien seiner Ansicht nach "nicht sehr groß".

Apropos: Fragen der Energiewende werden häufig emotional debattiert. Dabei dürfte ein wenig Rationalität nicht schaden: Ein Plädoyer für eine ideologiefreie Diskussion.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...