Politik

Pistorius wehrt Bedenken gegen US-Tarnkappenjets F-35 ab

Verteidigungsminister Boris Pistorius geht entschieden gegen Zweifel an der fortgesetzten Rüstungskooperation mit den USA unter Präsident Donald Trump vor. „Die USA bleiben für uns ein bedeutender Verbündeter – auch in Bezug auf die Ausrüstung der Bundeswehr. Dies gilt nicht nur für die F-35, sondern auch für zahlreiche andere Projekte“, erklärte der SPD-Politiker nach Gesprächen mit Fachleuten aus seinem Ministerium. Was heißt das nun konkret für die Bundeswehr?
21.03.2025 16:01
Lesezeit: 2 min

Ministerium: Fernabschaltung der F-35 ausgeschlossen

Europa und die USA „wollen und müssen an militärischer Schlagkraft gewinnen“, so Pistorius. Er betonte: „Wir möchten deshalb unsere Industrien weiterhin gegenseitig stärken.“ Vorher hatte das Verteidigungsministerium Berichte über die Möglichkeit einer Fernabschaltung („Kill Switch“) bei den für die Bundeswehr vorgesehenen US-Kampfflugzeugen des Typs F-35 zurückgewiesen. „Es wird oft über dieses Thema des Kill Switch gesprochen. Es gibt keinerlei Möglichkeit, die F-35 aus der Ferne einfach abzuschalten. Das ist nicht zutreffend“, erklärte ein Ministeriumssprecher in Berlin.

Die Bundesregierung hat insgesamt 35 US-Tarnkappenjets bestellt. Diese Flugzeuge sind primär für die sogenannte Nukleare Teilhabe Deutschlands vorgesehen – ein Konzept der NATO, bei dem Verbündete im Kriegsfall Zugriff auf US-Atombomben erhalten.

Pistorius hebt Bedeutung internationaler Kooperation hervor

Das F-35-Projekt verdeutliche, wie eng die Industrien miteinander verbunden und abgestimmt seien, erklärte der Minister. „Es handelt sich um ein multinationales Projekt. Wesentliche Teile der F-35 werden außerhalb der USA produziert“, so Pistorius weiter. „Acht Nationen haben sich an der Entwicklung beteiligt, darunter fünf europäische Staaten – Italien, die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Großbritannien. Derzeit oder künftig werden 14 NATO-Staaten und insgesamt 20 Nationen die F-35 nutzen“, berichtete der Minister. Die Mitgliedsländer der Nutzergemeinschaft profitieren wechselseitig voneinander.

Die F-35 seien „die fortschrittlichsten Kampfjets der Welt“. Durch die Anschaffung dieser US-Jets sichere sich Deutschland insbesondere die fortlaufende Nukleare Teilhabe. „Diese ist nur mit Kampfflugzeugen möglich, die von der US-Regierung dafür zertifiziert wurden. Nur die F-35 können die Lücke schließen, die Ende des Jahrzehnts entstehen würde, wenn die Tornados das Ende ihrer Lebensdauer erreichen“, erklärte Pistorius.

Ministerium widerspricht Krisentreffen-Berichten

Der Sprecher des Ministeriums wies zudem Berichte über ein Krisentreffen im Ministerium aufgrund der US-Waffen zurück. Pistorius selbst kommentierte dies mit den Worten: „Selbstverständlich führe ich im Ministerium Gespräche zu allen wichtigen Themen, auch zu den F-35. Wir möchten stets gut vorbereitet sein.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Brauanlagen-Hersteller Kaspar Schulz: „Made in Germany ist Teil unserer Markenidentität“
14.11.2025

Kaspar Schulz ist der älteste Braumaschinen-Hersteller der Welt. Seit 1677 produziert der Traditionsbetrieb in Bamberg. Johannes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Google investiert: 6,41 Milliarden Dollar für Deutschlands Cloud-Infrastruktur
14.11.2025

Google plant eine milliardenschwere Expansion seiner Cloud-Infrastruktur in Deutschland, um seine Rechenzentren auszubauen und die Präsenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash erschüttert Anleger: Bitcoin-Kurs und andere Kryptowährungen stürzen ab – die Gründe
14.11.2025

Der Kryptomarkt wankt: Der Bitcoin-Kurs ist am Freitag unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gerutscht und...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
14.11.2025

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie kletterte am Freitag...

DWN
Technologie
Technologie Streit um Verbrenner-Aus spitzt sich zu: Koalition sucht dringend nach gemeinsamer Linie
14.11.2025

Der ausbleibende E-Auto-Boom und zunehmender Druck aus der Industrie bringen das geplante EU-Verbrenner-Aus ab 2035 erneut ins Wanken....

DWN
Politik
Politik Alle 75 Minuten eine rassistische Straftat: Bundesregierung startet neuen Aktionsplan
14.11.2025

Die Bundesregierung will den Kampf gegen Rassismus neu aufstellen und modernisieren. Mit einer Auftaktsitzung von Ministeriumsvertretern...

DWN
Finanzen
Finanzen Klingbeil verteidigt Aktivrente: Steuerfreie Zusatzverdienste im Alter sollen Arbeitsmarkt stärken
14.11.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die geplante Aktivrente im Bundestag energisch verteidigt. Sie soll es älteren...