Politik

Friedensgespräche in Sicht? Putin macht Ukraine Angebot

Nach dem Oster-Waffenstillstand fordert der Kreml direkte Gespräche mit Kiew – ein diplomatisches Tauziehen beginnt.
22.04.2025 10:13
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Friedensgespräche in Sicht? Putin macht Ukraine Angebot
Putin und Selenskyj senden neue diplomatische Signale – ein Hoffnungsschimmer im festgefahrenen Ukraine-Konflikt? (Foto:dpa) Foto: Sofia Sandurskaya

Zum ersten Mal seit Beginn des Kriegs signalisiert Russland Gesprächsbereitschaft – doch bleibt Skepsis auf ukrainischer Seite. Beobachter sehen diplomatische Bewegung, aber noch kein Signal für eine echte Wende.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters erstmals seit Kriegsbeginn direkte Gespräche angeboten. Wie das litauische Portal Verslo Žinios berichtet, zeigte sich der Kreml offen für bilaterale Verhandlungen, insbesondere zur Frage des Schutzes ziviler Infrastruktur.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte nicht direkt auf Putins Vorstoß, erklärte jedoch in seiner abendlichen Videobotschaft, dass die Ukraine „zu allen Gesprächen bereit“ sei, die sich auf einen Waffenstillstand mit echtem Schutz für die Zivilbevölkerung konzentrieren.

Die geopolitische Lage bleibt angespannt. Zwar hatten beide Seiten über das Osterwochenende einem 30-stündigen Waffenstillstand zugestimmt, doch kam es laut gegenseitigen Vorwürfen dennoch zu Regelverstößen. Trotzdem erklärten sich sowohl Moskau als auch Kiew offen für weitere Feuerpausen.

Putin betonte in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen, dass die Kämpfe nach der von ihm selbst verkündeten Osterpause wieder aufgenommen worden seien. Gleichzeitig stellte er klar, Moskau sei offen für „jegliche Friedensinitiativen“ und hoffe, dass Kiew „das genauso sehe“. Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte gegenüber Interfax, dass bilaterale Gespräche mit der Ukraine auf dem Tisch lägen, insbesondere zur Frage von Angriffen auf zivile Ziele.

Die letzten direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine fanden in den ersten Wochen nach Beginn der Invasion im Februar 2022 statt. Seitdem liefen diplomatische Bemühungen größtenteils über Drittstaaten.

Am Mittwoch nimmt die Ukraine an einem multilateralen Treffen in London teil, gemeinsam mit den USA und mehreren europäischen Staaten. Ziel ist es, die Gespräche aus Paris der vergangenen Woche fortzusetzen und neue diplomatische Impulse zu setzen.

Trotz der neuen Töne aus Moskau bleibt unklar, ob sich daraus eine substanzielle Verhandlungsbereitschaft entwickelt – oder ob es sich um ein taktisches Manöver handelt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen COME Mining: Mit Cloud-Verträgen auf Smartphones schürfen und ein stabiles Einkommen von 7.000 US-Dollar pro Tag erzielen?

Die Zinssenkung der US-Notenbank: Ein Wendepunkt für die Vermögensverwaltung Nehmen Sie sich Zeit, Ihre finanzielle Situation zu...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Italien debattiert über Hacker-Brigade – ein Modell für Deutschland?
26.09.2025

Rom plant die Militarisierung des Cyberspace: Hacker sollen künftig im Auftrag der Armee agieren. Ein Schritt, der Signalwirkung für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Duolingo-Aktie: Fliegt die Eule in den KI-Himmel – oder stürzt sie ins Bodenlose?
26.09.2025

Die Duolingo-Aktie lockt mit 46 Prozent Kurspotenzial – doch Künstliche Intelligenz könnte den gefeierten Sprachlern-Pionier ebenso gut...

DWN
Politik
Politik Baerbock in NY: Die Vielfalt ist manchmal sehr befreiend
26.09.2025

Die frühere deutsche Außenministerin leitet als Präsidentin die UN-Vollversammlung in New York. Doch neben der Arbeit gibt es für die...

DWN
Politik
Politik Wahlumfrage MV: AfD legt im Nordosten stark zu - stärkste Kraft
26.09.2025

Ein Jahr vor Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern: Die AfD würde mit großem Abstand als stärkste Partei hervorgehen - zeigt eine...

DWN
Technologie
Technologie Weltraum-Sicherheit: Bundesregierung investiert 35 Milliarden Euro
26.09.2025

Deutschland will im All aufrüsten – mit Milliarden für Sicherheit, Transport und Satelliten. Doch während Verteidigungsminister Boris...

DWN
Panorama
Panorama Homeoffice in Deutschland: Nutzung sinkt, Büro gewinnt an Bedeutung
26.09.2025

Homeoffice bleibt beliebt, doch immer mehr Arbeitnehmer kehren regelmäßig ins Büro zurück. Besonders junge und familiennahe...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen und Fed im Blick: Anleger zwischen Euphorie und Warnsignalen
26.09.2025

Die US-Börsen stehen mit Blick auf die geldpolitischen Entscheidungen der Fed erneut im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit....

DWN
Politik
Politik Verfassungsrichterwahl: Bundestag besetzt drei Posten
25.09.2025

Nach monatelangem Streit hat der Bundestag drei neue Verfassungsrichter gewählt. Die Koalition kann endlich aufatmen, doch bleiben offene...