DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
Der DAX-Kurs hat am Montag zeitweise die Marke von 24.000 Punkten überschritten – zum ersten Mal seit Ende Juni. Damit reagierte der deutsche Leitindex erstaunlich robust auf das bevorstehende Ende der Frist im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU. Bereits ab Mittwoch könnten laut früheren Aussagen von US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf EU-Importe greifen, sollte es zu keiner Einigung kommen. Kurs vor Start an der Wall Street zeigte der DAX-Kurs ein Plus von 0,70 Prozent bei 23.955 Punkten. Damit setzte er sich von der charttechnisch bedeutenden 21-Tage-Linie weiter ab. Bis zum Rekordstand von 24.479 Punkten, der vor etwa einem Monat erreicht wurde, bleibt jedoch noch Spielraum nach oben.
Auch der MDAX legte zu: Der Index mittelgroßer Firmen stieg um 0,81 Prozent auf 30.527,21 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Eurozonen-Benchmark gewann 0,7 Prozent. An der Wall Street wird nach dem verlängerten Feiertagswochenende hingegen ein verhaltener Start erwartet – ein weiteres Signal, wie unsicher die Börse aktuell agiert.
Anleger bleiben trotz Risiken gelassen
"Die Investoren sind derzeit deutlich weniger nervös als noch vor einigen Monaten", analysierten die Experten der Deka Bank. Zwar gehe man davon aus, dass die Zölle dauerhaft bestehen bleiben, doch die US-Regierung scheue sich vor überzogenen Maßnahmen mit kontraproduktiver Wirkung.
Im DAX aktuell verzeichneten Siemens Healthineers zuletzt ein Minus von 0,3 Prozent, Carl Zeiss Meditec verloren 2,9 Prozent, während die Titel von Drägerwerk um 0,6 Prozent stiegen. Der Hintergrund: China reagierte mit Gegenzöllen auf EU-Maßnahmen. Ausgenommen sind Produkte aus China sowie Importe mit weniger als 50 Prozent EU-Anteil, erklärte Analyst Julien Dormois von Jefferies. Parallel dazu bleibt die Gefahr neuer US-Zölle auf europäische Pharmaerzeugnisse bestehen – ein Risiko für den Aktienmarkt.
Analystenkommentare sorgen für Bewegung
Für den Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA ging es mit einem Verlust von 1,9 Prozent ans DAX-Ende. Die Bank Stifel senkte ihr Kursziel deutlich und spricht nun statt einer Kauf- eine Verkaufsempfehlung aus. Analyst Dylan Van Haaften verwies auf Gespräche mit dem Management, die Hinweise auf ein vorzeitiges Patentende für das MS-Medikament Mavenclad (Cladribin) gegeben hätten.
Die Papiere von Krones fielen nach einer Herabstufung um 2,6 Prozent. Die Investmentbank Oddo BHF vergab nur noch eine neutrale Bewertung. Grund dafür seien wenig überzeugende Quartalszahlen des Herstellers von Abfüll- und Verpackungsanlagen – kein Impuls für den DAX-Kurs. Auch Aixtron verzeichnete Verluste: Nach einer gestrichenen Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux sanken die Aktien um 0,8 Prozent. Analyst Ruben Devos schrieb, dass sich die Erholung auf den Hauptmärkten des Chipzulieferers wohl verzögern und weniger sicher sei als bislang angenommen – ein Warnsignal für den gesamten Aktienmarkt.
Bilfinger setzt Rally fort und erreicht Höchststand
Im MDAX war Bilfinger der große Gewinner mit einem Anstieg von 5,8 Prozent – der höchste Stand seit dem Jahr 2014. Die Analysten von Kepler Cheuvreux erhöhten das Kursziel erheblich und sehen weiteres Aufwärtspotenzial für den Industriedienstleister. Damit bestätigte sich die positive Entwicklung im Börsengeschehen und stärkte auch den DAX aktuell in seiner Aufwärtsbewegung.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten bleibt die Stimmung am Markt insgesamt konstruktiv. Anleger beobachten weiter aufmerksam, wie sich der DAX aktuell entwickelt – insbesondere angesichts globaler Handelsstreitigkeiten, geldpolitischer Weichenstellungen und firmenspezifischer Nachrichten, die den DAX-Kurs und den gesamten Börsenverlauf beeinflussen. Für die Börse aktuell bleibt das Umfeld komplex, aber auch chancenreich.