Technologie

KBA: Preisunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos wird deutlich weniger

Der Preisunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos sinkt rasant. Hersteller passen Rabatte und Listenpreise an, Käufer reagieren spürbar. Doch wie lange hält dieser Trend an – und welche Faktoren könnten die aktuelle Entwicklung am Markt für Elektrofahrzeuge wieder bremsen?
08.08.2025 09:15
Lesezeit: 1 min
KBA: Preisunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos wird deutlich weniger
Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule geladen. Der Preisunterschied zum Verbrenner ist gesunken (Foto: dpa): Foto: Jens Kalaene

Preisunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos sinkt

Der Aufpreis für E-Autos in Deutschland hat ein historisches Tief erreicht. Das dürfte den jüngsten Aufschwung bei E-Fahrzeugen mit befördert haben. Wer dabei die größten Vorteile hat, zeigen aktuelle KBA-Daten. Der Preisunterschied zwischen Elektroautos und Verbrennern wird kleiner. Nach Berechnungen des Branchenkenners Ferdinand Dudenhöffer liegt er beim Vergleich der beliebtesten Modelle inzwischen unter 3.000 Euro, wenn Rabatte und andere Preisfaktoren berücksichtigt werden. Vor einem Jahr war der Abstand noch mehr als doppelt so hoch.

Die Berechnung basiert auf dem Durchschnittspreis der jeweils 20 beliebtesten Modelle inklusive Rabatten. Die Fahrzeuge sind untereinander nicht exakt vergleichbar. Dennoch zeigt die deutliche Veränderung klar, wie sich die Preissituation verschiebt. "Das Elektroauto erobert Europa und Deutschland", sagt Dudenhöffer. "Die Preisentwicklung spielt dabei eine zentrale Rolle." Ein Treiber sind steigende Listenpreise und sinkende Rabatte bei Verbrennern sowie fallende Listenpreise und höhere Rabatte bei Elektroautos, erklärt Dudenhöffer. Derzeit liegen die durchschnittlichen Rabatte bei Verbrennern und E-Autos nahezu gleichauf bei gut 17 Prozent. Im Januar hatten Stromer noch gut 3 Prozentpunkte weniger als die Verbrenner.

Elektroautos: Niedrigere Preise, mehr Neuzulassungen

Der geringere Preisabstand dürfte erheblich zu den gestiegenen Verkäufen von E-Autos in den letzten Monaten beigetragen haben – und könnte dies in den kommenden Monaten fortsetzen. Vom Boom bei Elektrofahrzeugen profitieren vor allem deutsche Hersteller und ihre ausländischen Töchter, wie die Neuzulassungen des Kraftfahrt-Bundesamtes von Januar bis Juli zeigen. Klarer Spitzenreiter ist VW mit 61.600 Stromer-Neuzulassungen und fast 21 Prozent Marktanteil. Zusammen mit Skoda, Audi und Seat belegt der Konzern die Plätze eins, drei, vier und fünf bei den E-Autos seit Jahresbeginn. Rechnet man Porsche auf Rang 15 hinzu, kommt VW bei E-Autos auf fast 46 Prozent Marktanteil in Deutschland – knapp 136.000 Fahrzeuge.

Zweiter im Markt ist BMW, dessen Kernmarke mit gut 28.000 Stromern als einzige in die VW-Dominanz eindringt. Einschließlich Mini kommen die Münchner auf 12 Prozent bzw. 35.500 Fahrzeuge. Danach folgen Mercedes, Hyundai und Opel mit 17.400, 15.700 und gut 10.000 Autos. Tesla rutschte auf Platz neun ab und erreichte laut KBA genau 10.000 Neuzulassungen. Im Juli reichte es für den bei vielen Kunden umstrittenen Konzern nur für Rang 14. Auffällig ist auch, wer bei Elektroautos besser als im Gesamtmarkt abschneidet: VW mit Töchtern und BMW gelingt dies, Mercedes und Opel hingegen nicht.

Druck durch EU-Vorgaben

Zur aktuellen Entwicklung bei Rabatten und Neuzulassungen von E-Autos trägt wohl auch bei, dass seit Jahresbeginn strengere CO2-Flottengrenzwerte in der EU gelten. Viele Hersteller müssen mehr Elektroautos verkaufen, um die Zielvorgaben zu erreichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Lawrow bringt Nichtangriffsgarantie für Europa ins Spiel
29.10.2025

Russlands Krieg in der Ukraine erschüttert die Sicherheit Europas, die Zeichen stehen auf Aufrüstung. Nun fällt bei Außenminister...

DWN
Politik
Politik Gegengewicht zu China: Japan und USA stärken Allianz
28.10.2025

Die USA bleiben Japans Schutzmacht. Bei einem Gipfeltreffen in Tokio kündigen beide Länder eine weitere Vertiefung ihrer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Einkaufsmanagerindex Deutschland: Das Comeback der Wirtschaft hat eine gefährliche Schwachstelle
28.10.2025

Die deutsche Wirtschaft wächst so stark wie seit Jahren nicht mehr – doch der Aufschwung hat Schattenseiten. Während Dienstleistungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Überbewertete KI-Aktien: Auf neue Sektoren setzen
28.10.2025

Rekorde an den Börsen, Gold fällt, und Investoren ziehen sich aus überbewerteten KI-Aktien zurück. Wall-Street-Veteranen sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen PayPal-Aktie hebt ab: Kooperation mit OpenAI und starke Quartalszahlen sorgen für Kursfeuerwerk
28.10.2025

Die PayPal-Aktie erlebt derzeit ein beeindruckendes Comeback. Nach Bekanntgabe einer Kooperation mit dem KI-Unternehmen OpenAI und der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tipico verkauft: Milliarden-Deal stärkt Sportwettenmarkt
28.10.2025

Tipico, einer der größten Sportwettenanbieter Deutschlands, wechselt für Milliarden den Besitzer. Der französische Konzern Banijay...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche sparen weniger: International aber weit vorn
28.10.2025

Knapp 270 Euro im Monat legen Privathaushalte in Deutschland im Schnitt zurück. Damit sinkt die Sparquote gegenüber dem vergangenen Jahr....

DWN
Finanzen
Finanzen Europas Rüstungsindustrie überholt die USA: Boom bei Verteidigungsausgaben lässt Rüstungsaktien steigen
28.10.2025

Europas Rüstungsindustrie wächst rasant, angetrieben von höheren Verteidigungsausgaben und neuen EU-Investitionsprogrammen. Besonders...