Finanzen

Hensoldt-Aktie rutscht ab: Rüstungskonzern will weiter zulegen – Ziele enttäuschen Anleger

Die Hensoldt-Aktie gerät nach ambitionierten Wachstumsprognosen und enttäuschenden Kurzfristaussichten in Bewegung. Zwischen hohen Erwartungen, schwankendem Kurs und strategischer Neuausrichtung fragen sich Anleger: Wird der Rüstungskonzern seinem Potenzial gerecht – oder droht die Dynamik zu verpuffen?
11.11.2025 11:28
Lesezeit: 1 min
Hensoldt-Aktie rutscht ab: Rüstungskonzern will weiter zulegen – Ziele enttäuschen Anleger
Die Hensoldt-Zahlen haben weder Analysten noch Anleger überzeugt, die Hensoldt-Aktie rutscht am Dienstag ab (Foto: dpa). Foto: Sebastian Gollnow

Hensoldt-Aktie im Fokus: Wachstum mit Risiko?

Der anhaltende Rüstungsboom soll den Sensor- und Radartechnikspezialisten Hensoldt (ISIN: DE000HAG0005) bis zum Ende des Jahrzehnts weiter beflügeln. Laut dem Management sei mittelfristig ein jährliches Wachstum zwischen 15 und 20 Prozent realistisch, teilte das Unternehmen am Dienstag auf seinem Kapitalmarkttag mit. Für 2026 erwartet das Führungsteam jedoch nur ein Umsatzplus von 10 Prozent – weniger als von Analysten prognostiziert. Das drückte auf die Stimmung der Anleger und ließ den Hensoldt-Aktienkurs sinken.

An der Börse rutschte die Hensoldt-Aktie zeitweise um 9 Prozent ab, womit sich der seit Anfang Oktober bestehende Abwärtstrend fortsetzte. Zuletzt lag der Verlust bei 7 Prozent. Dennoch hat der MDax<DE0008467416>-Wert seit Jahresbeginn bereits etwa 160 Prozent zugelegt – ein Zeichen für das weiterhin starke Vertrauen in die Hensoldt-Zahlen.

Analysten sehen Hensoldt-Ziele für 2026 unter Erwartungen

Die Ziele des Radarherstellers für 2026 liegen hinsichtlich Umsatz, Profitabilität und Barmittelumschlag unter den Prognosen, erklärte Jefferies-Analystin Chloe Lemarie. Für 2030 hingegen entsprächen die Erwartungen dem Marktumfeld, was langfristig Stabilität für die Hensoldt-Aktie bedeuten könnte.

Laut den vom Unternehmen veröffentlichten Daten gingen Analysten bislang für 2026 von einem Umsatz über 2,9 Milliarden Euro aus. Verglichen mit dem von Hensoldt anvisierten Wert für 2025 von 2,5 Milliarden Euro entspräche dies einem Plus von 17 Prozent. Diese Hensoldt-Zahlen unterstreichen die hohe Dynamik, mit der der Konzern seine mittelfristigen Ziele verfolgt.

Ausblick: Hensoldt-Bilanz soll sich weiter verbessern

Die operative Marge beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) wird laut Analysten 2026 über 19 Prozent liegen. Das Management selbst rechnet lediglich mit einem Anstieg um 0,5 Prozent – basierend auf der für 2025 erwarteten Marge von mindestens 18 Prozent. Bis 2030 soll sich diese Kennzahl auf mindestens 20 Prozent verbessern und der Umsatz auf sechs Milliarden Euro steigen. Eine starke Hensoldt-Bilanz könnte hier zum entscheidenden Faktor werden, um das Vertrauen der Investoren in die Hensoldt-Aktie langfristig zu festigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Elektroindustrie: ZVEI meldet Aufschwung
11.11.2025

Die deutsche Elektroindustrie sendet nach schwierigen Monaten ein deutliches Lebenszeichen. Aufträge, Produktion und Umsätze steigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Home-Office und Feierabend: Warum das Recht auf Abschalten jetzt gesetzlich gestärkt wird
11.11.2025

Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen, besonders im Home-Office. Viele fühlen sich nach Feierabend verpflichtet, E-Mails...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland verschlechtern sich unerwartet
11.11.2025

Die ZEW-Konjunkturerwartungen liefern ein wichtiges Signal für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Doch die Stimmung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EuGH kippt Teile der EU-Mindestlohnrichtlinie: Was das für den Mindestlohn in Deutschland bedeutet
11.11.2025

Die EU-Mindestlohnrichtlinie sollte faire Bezahlung europaweit sichern – doch nun hat der Europäische Gerichtshof zentrale Teile...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie rutscht ab: Rüstungskonzern will weiter zulegen – Ziele enttäuschen Anleger
11.11.2025

Die Hensoldt-Aktie gerät nach ambitionierten Wachstumsprognosen und enttäuschenden Kurzfristaussichten in Bewegung. Zwischen hohen...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Prognose: Bitcoin-Kurs zwischen Stabilisierung und freiem Fall
11.11.2025

Kryptowährungen befinden sich im Abwärtstrend, auch der Bitcoin-Kurs geht am Dienstag wieder auf Tauchstation. Sicherheitsvorfälle und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Agenda 2030: Reiche fordert Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik
11.11.2025

Deutschland steht vor einem wirtschaftspolitischen Wendepunkt. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche fordert mit ihrer Agenda 2030...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut warnt: Deutsche Industrie verliert weiter an Wettbewerbsfähigkeit
11.11.2025

Die deutsche Industrie steht vor einer Bewährungsprobe: Steigende Energiekosten, Fachkräftemangel und globale Konkurrenz setzen den...